Hohe indische Auszeichnung für „Sternsinger“-Projektpartnerin
Bild: © KNA

Hohe indische Auszeichnung für „Sternsinger“-Projektpartnerin

Menschenhandel ‐ Eine Projektpartnerin des Kindermissionswerks „Die Sternsinger“ bekommt eine der höchsten zivilgesellschaftlichen Auszeichnungen der indischen Regierung. Der Padma Shri Preis wird Anuradha Koirala in Kürze verliehen. Sie ist Gründerin von Maiti Nepal, einer Organisationen gegen Menschenhandel in Nepal.

Erstellt: 31.01.2017
Aktualisiert: 19.03.2024
Lesedauer: 

Eine Projektpartnerin des Kindermissionswerks „Die Sternsinger“ bekommt eine der höchsten zivilgesellschaftlichen Auszeichnungen der indischen Regierung. Der Padma Shri Preis wird Anuradha Koirala in Kürze verliehen, wie das katholische Kindermissionswerk am Dienstag in Aachen mitteilte. Sie ist Gründerin von Maiti Nepal, einer Organisationen gegen Menschenhandel in Nepal.

Menschenhandel

Laut Schätzungen sind rund 45 Millionen Menschen auf der Welt Opfer von moderner Sklaverei und organisiertem Menschenhandel. Sie werden als Zwangsarbeiter und, vor allem Frauen und Kinder, als Prostituierte oder auch für den Organhandel ausgebeutet. Im Kampf gegen den Menschenhandel setzt die Kirche auf internationale und interreligiöse Zusammenarbeit.

„Es freut uns außerordentlich, dass die sehr gute Arbeit von Frau Koirala und ihren Mitarbeitern durch die indische Regierung diese Würdigung erhält“, erklärte der Präsident der „Sternsinger“, Klaus Krämer. „Besonders nach dem Erdbeben im Juni 2016 hatte sich die Zahl der Kinder deutlich erhöht, die Opfer von Menschenhandel wurden.“ Maiti Nepal sei eine der Partnerorganisationen vor Ort gewesen, die „sehr schnell und effektiv“ reagiert hätten.

Seit 13 Jahren unterstützt das Kindermissionswerk nach eigenen Angaben die Arbeit von Maiti Nepal. Die Menschenrechtsorganisation setze sich mit ihren Mitarbeitern seit 1993 gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution ein. Wegen der Arbeit der Organisation seien mehr als 12.000 Opfer aus der Zwangsprostitution in Indien befreit, mehr als 45.000 Mädchen und Frauen davor bewahrt worden.

© KNA

Missio richtet Solidaritätsfonds für Corona-Kampf der Kirche in Indien ein

Missio richtet Solidaritätsfonds für Corona-Kampf der Kirche in Indien ein

Das katholische Hilfswerk Missio Aachen hat einen Corona-Solidaritätsfonds für die Kirche in Indien angesichts der dramatischen Lage während der zweiten Pandemie-Welle eingerichtet. „Wir haben unsere Partnerinnen und Partner informiert, dass sie unbürokratisch Hilfen für ihren Kampf gegen Corona abrufen können, wenn sie schnell reagieren müssen“, sagte Dr. Gregor von Fürstenberg, Vizepräsident der Organisation.
Indische Schwester zu Menschenhandel auf Teeplantagen

Indische Schwester zu Menschenhandel auf Teeplantagen

Eine Tasse schwarzer Tee gefällig? Im nordostindischen Bundesstaat Assam pflücken Arbeiter der indigenen Adivasi für zwei Euro pro Tag die weltberühmten Blätter. Die Angehörigen der Minderheit wurden zu Kolonialzeiten aus Zentralindien hierher gebracht. Sie haben bis heute keine offiziellen Papiere und sind Ausbeutung sowie Menschenhandel ausgesetzt. Um sie und weitere indigene Gruppen, vor allem die Frauen und Kinder, kümmert sich die indische Don-Bosco-Schwester Annie Enchenatil. Sie arbeitet in einer Region, in der christliche Mission zum Teil bis vor rund 40 Jahren noch verboten war.
Wenn Bauern hoffnungslos verschuldet sind

Wenn Bauern hoffnungslos verschuldet sind

Die Bauern Indiens stecken in der Krise. Die moderne Agrarwirtschaft raubt ihnen zunehmend Unabhängigkeit. Viele verschulden sich, greifen in ihrer Hilflosigkeit zum Alkohol oder nehmen sich gar das Leben. Der Caritas-Experte Saju Moonjely Kunjavara, Misereor-Partner aus Indien, hilft den Bauern, sich besser selbst zu organisieren und auf ihre eigenen Traditionen zu vertrauen. Auch Frauen will er stärker mit einbinden. Während der Misereor-Fastenaktion war er zu Gast in Deutschland.
Indiens Bischöfe: „Lassen uns nicht unterkriegen“

Indiens Bischöfe: „Lassen uns nicht unterkriegen“

Die Situation der etwa zwei Prozent Christen in Indien ist alles andere als einfach. Zunehmende Anfeindungen radikaler Hindu-Nationalisten machen ihnen das Leben schwer. Umso mehr hoffen sie auf einen Besuch von Papst Franziskus noch in diesem Jahr. Auch die gemeinsame Fastenaktion mit dem deutschen Hilfswerk Misereor soll neue Impulse bringen, betont Bischof Theodore Mascarenhas, der Generalsekretär der Bischofskonferenz, im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Rande der Bischofsvollversammlung im südindischen Bangalore.
„Auslandsbischof“ Koch besucht Indien und Thailand

„Auslandsbischof“ Koch besucht Indien und Thailand

Mit einer Fülle von lebendigen Eindrücken ist der „Auslandsbischof“ der Deutschen Bischofskonferenz, Heiner Koch, in der vergangenen Woche aus Asien zurückgekehrt. Sechs Tage lang besuchte der Dresdner Bischof die deutschsprachigen katholischen Kirchengemeinden in Neu Delhi (Indien) und Bangkok (Thailand). Unter anderem spendete er dort das Firmsakrament. Zudem besuchte Koch deutsche Auslandsschulen und traf mit indischen und thailändischen Christen und Politikern zusammen.
Abwarten und Tee trinken?

Abwarten und Tee trinken?

Kenner schwärmen von einer hellen bis mittleren Tassenfarbe und feinwürzigem Geschmack. Tee aus der Region um Darjeeling im vorderen Himalaya gilt vielen Experten als Gipfel des Genusses. Die Gärten im Nordosten Indiens blicken auf eine über 150-jährige Tradition zurück. Bei Auktionen erzielt die Ernte aus den Spitzengewächsen umgerechnet meist deutlich über 50 Euro pro Kilo. Aber eine am Dienstag in Berlin vorgestellte Studie dürfte manchem Teefreund bitter aufstoßen.
„Nine is Mine“

„Nine is Mine“

Mit festem Blick schaut Jerubabel aus Indien in die Augen seiner Zuhörer. Er fragt: „Wer von Ihnen glaubt, dass die Kinder von heute die Bürger von morgen sind?“ Zustimmend recken Politiker, Entwicklungsexperten und Vertreter der Zivilgesellschaft die Hände in die Höhe. Sie alle sind nach New York gekommen, um auf dem UN-Sondergipfel über eine neue Entwicklungsagenda nach 2015 zu beraten. Langsam lassen sie die Hände wieder sinken. Wieder erhebt der Junge seine Stimme. Er sagt: „Sorry, da stimme ich nicht zu. Wir sind schon jetzt die Bürger von heute.“
Nice to meet you: Schwester Daphne

Nice to meet you: Schwester Daphne

Unser Traum ist eine Welt, in der Mann und Frau gleichberechtigt sind“. Mit dieser Vision gründete die indische Sacré-Coeur-Schwester Daphne Sequeira vor nunmehr zehn Jahren nördlich von Pune im Dorf Bhokar das Frauenzentrum Ashankur – „Samenkorn der Hoffnung“. Inmitten eines Klimas von Unterdrückung, Diskriminierung und Misshandlung verhalf sie mit Unterstützung der Jesuitenmission tausenden Mädchen und Frauen zu einem neuen Start ins Leben. Auch das zweite Projekt der engagierten Ordensfrau in Torpa treibt bereits erste Früchte. Am 25. Juli 2013 war sie Gast in der Reihe „nice to meet you“ der Jesuitenmission, Nürnberg, um über die Situation der Frau in Indien und ihre beiden Projekte zu sprechen.
Indien: Vergewaltigung in der Ehe enttabuisieren

Indien: Vergewaltigung in der Ehe enttabuisieren

Obwohl es Fortschritte in der indischen Gesetzgebung im Kampf gegen sexuelle Gewalt gibt, ist das Thema Vergewaltigung in der Ehe weiterhin ein Problem, das die indische Regierung nicht weiter tabuisieren darf und unbedingt lösen muss, fordert Schwester Julie George SSpS, indische Rechtsanwältin und katholische Steyler Missionsschwester, im Gespräch mit dem Internationalen Katholischen Missionswerk Missio in Aachen. Die Menschenrechtlerin vertritt arme Menschen, Frauen und Opfer sexueller Gewalt vor Gericht. Sie leitet zudem das Projekt „Streevani“ – zu Deutsch: „Stimme der Frauen“ –, das katholische Ordensfrauen und Laien befähigen will, sich für Geschlechtergerechtigkeit in Indiens Gesellschaft und Kirche einzusetzen.
Christen in Asien: Zwischen Aufschwung und Bedrohung

Christen in Asien: Zwischen Aufschwung und Bedrohung

Inhaftierte Bischöfe in China und Vietnam, entführte Missionare, ethnisch-religiöse Zusammenstöße in Indonesien, Bedrohungen durch malaysische und pakistanische Islamisten oder gewaltsame Übergriffe von Hindu-Fundamentalisten in Indien; dazu Korruptionsvorwürfe gegen Kirche in Indien und auf den Philippinen: Das sind die Bilder, die einem zu „Katholiken in Asien“ zuerst einfallen. Doch auch wenn all das real ist – die Alltagswirklichkeit ist für viele Christen dort eine andere. Die katholische Minderheit ist in vielen Ländern des bevölkerungsreichsten Kontinents der Erde im Aufbruch.
„Ein weiter Weg zur Gleichbehandlung“

„Ein weiter Weg zur Gleichbehandlung“

Frauen sind in Indien Menschen zweiter Klasse, Mädchen oft unerwünscht. Wenngleich Frauen heute bessere Chancen haben als früher und Karriere machen können, ist es noch ein weiter Weg zur Gleichbehandlung“, sagt Professorin Dr. Simone Rappel, Indien-Expertin beim Internationalen Katholischen Missionswerk Missio in München. Der Fall der vergewaltigten und misshandelten Studentin, die dieser Gewalttat zum Opfer fiel und rund zwei Wochen später verstarb, ist nur einer unter sehr vielen.