Ein Thermometer im Sonnenlicht. Symbolbild Hitzegefahr und Hitzewelle
Behörden schließen Schulen / Katastrophenfall ausgerufen

Hitzewelle in Indien, Pakistan und Bangladesch hält an

Neu Delhi/Islamabad ‐ Temperaturen von bis zu 50°C halten Südasien im Griff. In Indien könnte das extreme Wetter sogar das Wahlergebnis beeinflussen.

Erstellt: 24.05.2024
Aktualisiert: 23.05.2024
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Extreme Wetterbedingungen halten Südasien weiter im Griff. In Erwartung einer schweren Hitzewelle richtete Pakistan Notunterkünfte und spezielle Ambulanzen in Krankenhäusern ein. Damit wolle man auf vermehrte hitzebedingte Erkrankungen und Notfälle reagieren, berichteten pakistanische Medien am Mittwoch. Besonders betroffen sind die Provinzen Sindh und Punjab sowie die Hauptstadt Islamabad.

In Punjab bleiben laut den Berichten sämtliche Schulen bis Monatsende geschlossen. In Sindh und der Provinzhauptstadt Karatschi würden 1.000 Notlager mit Ruheplätzen, Wasser und medizinischer Betreuung bereitgestellt. Man rechne auch mit Hochwassern infolge einer beschleunigten Gletscherschmelze im Himalaya. Es sei zu befürchten, dass Gletscherseen die zusätzlichen Wassermassen nicht halten könnten.

Pakistan ist besonders anfällig für extreme Wetterereignisse als Folge des Klimawandels. Das Land zählt laut Klima-Risiko-Index zu den zehn am stärksten vom Klimawandel betroffenen Staaten. Ohne Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel könnten bis 2050 laut Weltbank bis zu 21 Millionen Menschen zusätzlich von Armut betroffen sein.

2022 waren in ganz Pakistan 33 Millionen Haushalte von einem schweren Hochwasser betroffen. Massive Wolkenbrüche hatten die Flüsse über die Ufer treten lassen, deren Pegel bereits durch schmelzende Gletscher in Folge einer vorausgegangenen Hitzewelle Höchststände erreicht hatten.

Auch im Norden Indiens haben haben die Behörden die sofortige Schließung der Schulen angeordnet. In einigen Regionen würden 47 Grad Celsius erreicht, berichteten indische Medien (Dienstag). Betroffen seien die Hauptstadt Neu Delhi sowie angrenzende Bundesstaaten wie Haryana, Madhya Pradesh, Punjab und Rajasthan.

Für die kommenden fünf Tage ist nach Angaben der indischen Behörde für Meteorologie nicht mit einem Nachlassen der Hitzewelle zu rechnen. Die Behörde warnte Senioren und chronisch Kranke vor möglichen Auswirkungen der Hitze auf die Gesundheit.

Während der Norden Indiens unter der Hitze leidet, gehen im Süden wolkenbruchartige Regenfälle nieder. In den vergangenen Tagen wurden südliche Bundesstaaten wie Tamil Nadu und Kerala sowie das Finanz- und Wirtschaftszentrum Mumbai (Bombay) von schwerem Regen und Stürmen heimgesucht.

Beobachter sehen die extremen Wetterverhältnisse auch als eine Ursache für die relativ geringe Beteiligung an der laufenden Parlamentswahl. In den ersten vier der insgesamt sieben Wahlphasen habe die Beteiligung bei 66 Prozent gelegen. In der fünften Phase am 20. Mai gaben demnach nur rund 59 Prozent der Berechtigten ihre Stimme ab.

KNA /dr