Katholiken protestieren gegen Hafenprojekt in Kerala
Neu Delhi ‐ Katholiken im südindischen Bundesstaat Kerala unterstützen den seit Monaten anhaltenden Protest von Fischern gegen ein milliardenschweres Hafenprojekt. Das Projekt sei eine „menschengemachte Katastrophe“, sagte der Sprecher des Katholischen Bischofsrates von Kerala (KCBC), Pater Jacob Palakkappilly, dem asiatischen Pressedienst Ucanews.
Aktualisiert: 30.11.2022
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Sämtliche Katholiken in Kerala, Bischöfe, Priester und Ordensleute seien mit den Fischern und ihren Familien solidarisch, die durch das Hafenprojekt die Zerstörung der Umwelt und ihrer Lebensgrundlage befürchten.
Erzbischof Thomas Netto von Trivandrum hatte am Sonntag in einem Hirtenbrief an die Katholiken appelliert, den Protest auf ganz Kerala auszudehnen, da die Landesregierung sich weigere, die Einstellung der Bauarbeiten anzuordnen.
Tausende überwiegend katholische Fischer und ihre Familien protestieren seit 20. Juli gegen das Hafenprojekt des indischen Milliardärs Gautam Adani in der Nähe der Landeshauptstadt Thiruvananthapuram und fordern eine sofortige Einstellung der Bauarbeiten. Der 2015 begonnene Bau des Mammut-Hafenprojekts sollte binnen vier Jahren abgeschlossen sein, aber eine Reihe von Naturkatastrophen sowie die Covid-19-Pandemie verzögerten die Arbeiten. Nach seiner Fertigstellung wird der „Vizhinjam International Deepwater Multipurpose Seaport“ einer der tiefsten Häfen Indiens sein, über den 80 Prozent des Frachtumschlags des Landes abgewickelt werden sollen.
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Das „Nationale Grüne Tribunal“ als staatliche Institution zur Handhabung von Umweltstreitigkeiten hatte 2011 eine Genehmigung des Hafenprojekts abgelehnt. Eine „unheilige Allianz“ aus Politik und dem Adani-Unternehmen, so Pater Palakkappilly, ziehe das Projekt trotzdem durch.
Die internationalen wirtschaftlichen Aktivitäten des indischen Adani-Konglomerats reichen vom Bau und Management von Häfen über Bergbau, Lebensmittelherstellung, Gasförderung bis zum Betrieb von Flughäfen. Die Adani-Gruppe erzielt an 70 Standorten in 50 Ländern einen durchschnittlichen Jahresumsatz von mehr als 20 Milliarden US-Dollar. ko