Erstmals Inderin als Generaloberin des Mutter-Teresa-Ordens

Erstmals Inderin als Generaloberin des Mutter-Teresa-Ordens

Neu Delhi ‐ Die Kongregation der Missionarinnen der Nächstenliebe hat mit Schwester M. Joseph erstmalig eine Inderin zur neuen Generaloberin gewählt. Sie war bislang Regionaloberin in Kerala, wie Ordenssprecherin Sunita Kumar am Montag indischen Medien mitteilte.

Erstellt: 15.03.2022
Aktualisiert: 22.06.2022
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Die Kongregation der Missionarinnen der Nächstenliebe hat mit Schwester M. Joseph erstmalig eine Inderin zur neuen Generaloberin gewählt. Sie war bislang Regionaloberin in Kerala, wie Ordenssprecherin Sunita Kumar am Montag indischen Medien mitteilte.

Schwester Joseph tritt die Nachfolge der aus Deutschland stammenden Schwester Mary Prema Pierick (68) an, die die von der heiligen Mutter Teresa (1910-1997) in Kalkutta gegründete Gemeinschaft seit 2009 leitete. Die unmittelbare Nachfolgerin der in Albanien geborenen Mutter Teresa war Schwester Nirmala Joshi (1934-2015) aus Nepal.

Der Orden stand zuletzt wegen des Vorwurfs der Abwerbung von hinduistischen Mädchen zum Katholizismus unter Druck. Anfang März stellten die indischen Behörden aber die Ermittlungen gegen die „Missionaries of Charity“ ein. Die Anklage sei substanzlos gewesen und werde nicht weiter verfolgt, erklärten die Strafverfolger im westindischen Bundesstaat Gujarat laut dem Pressedienst Ucanews. Zugleich wies das Gericht auch die Anklage gegen zwei Ordensfrauen zurück.

Die Anklagen reihen sich in eine Vielzahl von Schikanen gegen den Orden ein. Ende Dezember wurde ihm kurzzeitig das Recht entzogen, Spenden zu erhalten. Dieses Verbot hob Indiens Regierung im Januar wieder auf. Weiterhin geschlossen ist ein Kinderheim des Ordens im Bundesstaat Uttar Pradesh nach Eigentumsstreitigkeiten um das Grundstück mit dem Militär.

Christen machen etwa 2,3 Prozent der rund 1,3 Milliarden Einwohner Indiens aus. In den vergangenen Monaten nahmen Diskriminierung und Gewalt gegen Christen durch Hindu-Extremisten in fast allen Bundesstaaten stark zu. 

© KNA