Nachrichten aus der Weltkirche
Nach Protesten gegen Verbleib im Amt

Indischer Bischof tritt nach Vergewaltigungsvorwürfen zurück

Vatikanstadt ‐ Aus Mangel an Beweisen für mehrere Vergewaltigungs-Fälle war ein indischer Bischof vor rund eineinhalb Jahren von einem Gericht freigesprochen worden. Doch nun wurde der Druck offenbar zu groß.

Erstellt: 01.06.2023
Aktualisiert: 01.06.2023
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Nach Vergewaltigungsvorwürfen und Protesten gegen eine weitere Amtsführung ist der indische Bischof von Jalandhar, Franco Mulakkal (59), zurückgetreten. Papst Franziskus nahm den Amtsverzicht an, wie das vatikanische Presseamt (Donnerstag) mitteilte. Papst Franziskus hatte Mulakkal im Februar empfangen. Dabei soll der indische Bischof nach eigener Aussage den Papst über sein Rücktrittsgesuch informiert haben.

Ein Gericht im südindischen Bundesstaat Kerala hatte Mulakkal im Januar 2022 nach 105 Verhandlungstagen von der Anklage wegen Vergewaltigung einer Ordensfrau freigesprochen. Grund waren fehlende Beweise. Daraufhin schlossen sich katholische Priester und Ordensleute einem weltweiten Aufruf zur Suspendierung des Bischofs von allen kirchlichen Aufgaben an.

Eine ehemalige Klarissin hatte den Bischof beschuldigt, sie zwischen 2014 und 2016 in ihrem Kloster in Kerala 13 Mal vergewaltigt zu haben. Der Fall schlug in Indien hohe Wellen. Das mutmaßliche Opfer und fünf weitere Ordensfrauen warfen der Kirche in Kerala, der Indischen Bischofskonferenz sowie dem Vatikan vor, die Augen vor dem Vergewaltigungsvorwurf zu verschließen.

KNA

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