Close-up on the map of Kashmir, a region divided among three countries — Pakistan, India, and China — due to an ongoing territorial
Nach Anschlag auf Touristen

Kaschmir-Konflikt eskaliert – Indien greift Ziele in Pakistan an

Islamabad/Neu Delhi  ‐ Seit dem Terroranschlag in Kaschmir haben die Spannungen zwischen Indien und Pakistan zugenommen. Nun hat Indien Ziele im Nachbarland angegriffen. Pakistan behält sich eine entsprechende Antwort vor.

Erstellt: 07.05.2025
Aktualisiert: 07.05.2025
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Nach dem Angriff der indischen Luftwaffe am frühen Mittwochmorgen auf Ziele in Pakistan wachsen international die Sorgen über einen Krieg zwischen den beiden Atommächten. In der pakistanischen Hauptstadt Islamabad ist der Nationale Sicherheitsrat zur Beratung über Vergeltungsschläge zusammengetreten. Zuvor hatte Premierminister Shehbaz Sharif das Recht Pakistans betont, Indien nach dessen Angriffen eine angemessene Antwort zu erteilen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Associated Press of Pakistan (AAP). „Der Feind hat in Pakistan feige Angriffe verübt, und wir sind bereit, auf diesen uns aufgezwungenen Kriegsakt angemessen zu reagieren“, sagte Sharif.

Das indische Militär hat nach eigenen Angaben bei Raketenangriffen auf Pakistan neun mutmaßliche Lager von Terroristen zerstört. Medienberichten zufolge wurde auch mindestens eine Moschee angegriffen, die eine Kommandozentrale der Terrororganisation Lashkar-e-Taiba gewesen sein soll. Eine Splittergruppe der Lashkar-e-Taiba hatte den Anschlag in Pahalgam in der indischen Provinz Kaschmir für sich reklamiert, bei dem 25 indische Staatsbürger getötet wurden. Das pakistanische Militär erklärte seinerseits, fünf indische Kampfjets abgeschossen zu haben. Die Zahl der Todesopfer durch den indischen Angriff beläuft sich nach pakistanischen Angaben auf mindestens 26 Menschen.

Indiens Außenminister Vikram Misri sagte der indischen Nachrichtenagentur PTI, der Angriff unter dem Codenamen „Operation Sindoor“ stehe im Einklang mit dem „Aufruf des UN-Sicherheitsrats zur Gerechtigkeit nach Pahalgam“. Der UN-Sicherheitsrat hatte am 25. April in einer Erklärung betont, es sei notwendig, die Täter, Organisatoren, Finanziers und Unterstützer des Anschlags in Pahalgam zur Rechenschaft zu ziehen und vor Gericht zu bringen. Indien wirft der pakistanischen Regierung vor, anti-indische Terrororganisationen zu unterstützen. Pakistan weist diesen Vorwurf zurück.

Die internationale Gemeinschaft, darunter auch die Vereinten Nationen, warnte das mehrheitlich islamische Pakistan und das mehrheitlich hinduistische Indien vor einer weiteren Eskalation.

Die Grenzkonflikte zwischen Indien, Pakistan und teilweise auch China gehen zurück auf die Aufspaltung des früheren Britischen Kolonialreichs auf dem indischen Subkontinent in einen hinduistischen Teil (heute Indien) und einen muslimischen Teil um das Jahr 1947. Aus der vormaligen Kolonie Britisch-Indien gingen neben Indien und Pakistan u.a. auch die Staaten Bangladesch, Bhutan und Myanmar hervor.

KNA

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