Mindestens 54 Tote in Indien

Gewalt zwischen Hindus und Christen in Manipur eskaliert

Neu Delhi  ‐ Im indischen Bundesstaat Manipur ist die Zahl der Toten durch den Gewaltausbruch zwischen Gruppen verschiedener Religionen und Ethnien auf mindestens 54 gestiegen. Insgesamt 23.000 Menschen seien von Polizei und Armee in Sicherheit gebracht worden, berichteten indische Medien am Sonntag.

Erstellt: 08.05.2023
Aktualisiert: 11.05.2023
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Man habe 10.000 Mann eingesetzt, um die Lage unter Kontrolle zu bringen. Am Sonntag hätten die Spannungen nachgelassen.

Die Gewalt war am Mittwoch bei Protesten der überwiegend christlichen Gruppen der Naga und Kuki ausgebrochen. Sie stemmten sich gegen die Anerkennung der nicht-indigenen Gemeinschaft der hinduistischen Meitei als „Gelistete Gemeinschaft“. In dieser Kategorie aufgeführte Ureinwohner genießen qua Verfassung garantierte Rechte und Fördermaßnahmen. Die Naga und Kuki in Manipur sind gegen die Förderung der hinduistischen Bevölkerungsmehrheit der Meitei, da diese aus ihrer Sicht ausreichend wohlhabend ist.

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Bei gewaltsamen Zusammenstößen der verfeindeten Gruppen wurden laut indischen Medien viele Häuser und Geschäfte niedergebrannt. Der Baptistenpastor Zuankamang Daimai sagte dem asiatischen Pressedienst Ucanews, mehr als 50 Kirchen seien zerstört und Tausende Christen vertrieben worden.

Die Hindu-Gemeinschaft der Meitei stellt etwa 53 Prozent der 2,9 Millionen Einwohner von Manipur, gefolgt von verschiedenen Stämmen mit rund 40 Prozent. Laut der Volkszählung von 2011 sind Hinduismus und Christentum die wichtigsten Religionen des Staates. Unter den Christen von Manipur sind die Katholiken mit rund 100.000 eine kleine Minderheit.

dr/KNA

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