Mutter-Teresa-Schwestern geben Adoptionen in staatliche Hand
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Mutter-Teresa-Schwestern geben Adoptionen in staatliche Hand

Indien ‐ Die Missionarinnen der Barmherzigkeit in Indien haben Adoptionen von Kindern aus ihren Heimen wieder aufgenommen. Allerdings sollen diese künftig ausschließlich über staatliche Vermittlungsstellen laufen.

Erstellt: 06.11.2018
Aktualisiert: 04.01.2023
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Die Missionarinnen der Barmherzigkeit in Indien haben Adoptionen von Kindern aus ihren Heimen wieder aufgenommen. Allerdings sollen diese künftig ausschließlich über staatliche Vermittlungsstellen laufen, wie Ucanews berichtet.

Eine entsprechende Vereinbarung hätten die Schwestern Ende Oktober mit dem zuständigen Ministerium für Frauen und kindliche Entwicklung getroffen. Demnach sollen alle vom Orden betriebenen Kinderheime staatlich registriert und Adoptionen über die zuständigen staatlichen Einrichtungen durchgeführt werden.

Der Orden hatte im Jahr 2015 Adoptionen ausgesetzt, da ein neues Gesetz auch unverheirateten und geschiedenen Frauen die Adoption erlaubte, wie Ucanews berichtet. Anfang des Jahres warf die Regierung den Schwestern dann vor, ein Kind in Ranchi illegal an ein Paar verkauft zu haben, anstatt es einer staatlichen Vermittlungsstelle zu übergeben. Daraufhin wurden eine Ordensfrau und zwei Angestellte verhaftet und polizeilich verhört. Kirchliche Stimmen des Landes vermuteten dahinter eine Kampagne der Hindunationalisten. Religiöse und ethnische Minderheiten geraten in Indien zunehmend unter Druck durch Anhänger der Regierungspartei BJP.

© Ucanews/cze