Hilfen für Flutopfer in Indien

Hilfen für Flutopfer in Indien

Indien ‐ Nach großen Überschwemmungen in Indien hat Caritas international 200.000 Euro Soforthilfe bereitgestellt. Im südlichen Bundesstaat Kerala seien mindestens 324 Menschen ums Leben gekommen.

Erstellt: 20.08.2018
Aktualisiert: 04.01.2023
Lesedauer: 

Nach großen Überschwemmungen in Indien hat Caritas international 200.000 Euro Soforthilfe bereitgestellt. Im südlichen Bundesstaat Kerala seien mindestens 324 Menschen ums Leben gekommen, teilte das katholische Hilfswerk am Sonntag unter Berufung auf örtliche Behörden mit. Demnach handelt es sich um die schwersten Fluten in der Region seit hundert Jahren. 220.000 Menschen hätten ihre Häuser verlassen.

„Gerade der arme Teil der Bevölkerung ist für solche Katastrophen nicht gerüstet“, kritisierte Peter Seidel von Caritas international. Die Lebensmittel dieser Menschen seien schnell aufgebraucht und sie müssten durch die schwierige hygienische Lage den Ausbruch von Krankheiten fürchten. Viele wohnten an Hängen und seien derzeit von Erdrutschen bedroht, so Seidel.

Unterdessen kam es am Wochenende zu einem Streit zwischen den Religionsgemeinschaften in Indien über Hilfsaktionen. Die katholischen Bischöfe des Landes reagierten empört über christen- und muslimfeindliche Propaganda von Hinduextremisten. „Es ist traurig zu sehen, dass sogar Lügen verbreitet werden und kommunale Spaltung betrieben wird, während die Menschen in Kerala im Kampf gegen die riesige Katastrophe zusammenstehen“, twitterte die Indische Bischofskonferenz.

Der in den USA lebende indische Publizist Rajiv Malhorta hatte auf Twitter Hindus weltweit zu Spenden für die hinduistischen Überschwemmungsopfer aufgerufen. „Christen und Muslime sammeln weltweit viel Geld, um in erster Linie ihren eigenen Leuten und politischen Zielen zu helfen“, hieß es dort. Die Bischöfe des Landes wiesen die Vorwürfe zurück.

Malhorta ist in den USA ein führender Vertreter der radikalen Hindutva-Ideologie, die auch as ideologische Basis der Partei BJP von Indiens Premierminister Narendra Modi dient. Die Hindunationalisten streben einen Gottesstaat an, in dem Christen und Muslime keinen Platz haben. In der dreijährigen Regierungszeit von Modi haben Gewalttaten von radikalen Hindus gegen Christen und Muslime deutlich zugenommen.

© KNA