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„Ich erwarte nichts Gutes“

„Ich erwarte nichts Gutes“

Das am 23. Januar vereinbarte Waffenstillstandsabkommen für den Südsudan besteht anscheinend nur auf dem Papier. Immer wieder flammen Kämpfe zwischen den Anhängern von Präsident Salva Kiir und dem früheren Vizepräsidenten Riek Machar auf. Der aus Berlin stammende Comboni-Missionar Pater Gregor Schmidt lebt seit März 2009 im Südsudan. Im Interview mit dem Internetportal Weltkirche spricht er über die Lage vor Ort und erklärt, welche Rolle die verschiedenen Ethnien im Konflikt spielen.
Für ein anderes Afrika - das Kit Center bei Juba im Südsudan

Für ein anderes Afrika - das Kit Center bei Juba im Südsudan

Dieses Afrika ist ganz anders als ich es von früher her kenne“ - der Comboni-Missionar Hans Eigner sagt dies. Zum dritten Mal ist er jetzt in Afrika, im Südsudan; drei Jahrzehnte missionarischer Arbeit in Afrika überblickt er. Als Brudermissionar hat er seinen Schwerpunkt in der Entwicklungsarbeit. Die „jugendliche, positive Sichtweise“, mit der er Afrika und seine Menschen früher gesehen habe, falle ihm heute schwerer, er müsse tiefer in seinem Glauben bohren, um Afrika weiter in Liebe zu umarmen. Doch sei seine Überzeugung, dass Christus die Antwort für jeden Menschen sei, sei gewachsen. Dies in einer fremden Kultur in die Praxis zu übersetzen sei nicht leicht.

Gesund werden – gesund bleiben

Der Film zur Aktion Dreikönigssingen 2022 von und mit Willi Weitzel
„Die Zustände sind katastrophal“

„Die Zustände sind katastrophal“

Seitdem die Gewalt zwischen den zwischen Aufständischen und Regierungstruppen im Dezember eskaliert ist, sind mehr als 1,5 Millionen Menschen im Südsudan auf der Flucht. Die Ethnie der Dinka, der auch Präsident Salva Kiir angehört, und diejenige der Nuer, die gesammelt hinter dem früheren Vizepräsidenten Riek Machar steht, bekämpfen sich bis aufs Blut. Der Comboni-Missionar Pater Gregor Schmidt lebt seit März 2009 im Südsudan – mitten im Rebellengebiet der Nuer. Mit dem Internetportal Weltkirche sprach er über die drohende Hungersnot, die Situation der Flüchtlinge und eine langfristige Friedenslösung.
Drei Jahre unabhängig – und tausend Sorgen

Drei Jahre unabhängig – und tausend Sorgen

In Leuchtschrift war der Schriftzug „Free at last“ – Endlich frei – in der neuen Hauptstadt Juba zu lesen. Am 9. Juli 2011 feierte der Südsudan seine Unabhängigkeit nach fünf Jahrzehnten Krieg mit dem Norden. Lichter, Tänze, Trommeln – manche warteten ihr Leben lang auf diesen Moment. Nun sind drei Jahre vergangen nachdem Präsident Salva Kiir seinen Amtseid vor Zehntausenden Bürgern abgelegt hatte – und ein grausamer Bürgerkrieg hinterlässt täglich seine Spuren.
Zwischen Hoffnung und Angst

Zwischen Hoffnung und Angst

Seit Dezember herrscht im jüngsten Land der Erde ein blutiger Bürgerkrieg. Immer wieder flammen im Südsudan Kämpfe zwischen den Anhängern von Präsident Salva Kiir und dem früheren Vizepräsidenten Riek Machar auf. Tod, Not, Elend und Hunderttausende Vertriebene sind das Ergebnis. Der Comboni-Missionar Pater Gregor Schmidt lebt im Bundesstaat Jonglei, der gewaltreichsten Region im Südsudan. Die dortige Bevölkerung gehört zum Volk der Nuer, dem auch Riek Machar angehört. Für das Magazin „Kontinente“ schrieb der Ordensbruder zwei Tagebucheinträge:
Caritas international: Dramatische Not und Gewalt im Südsudan

Caritas international: Dramatische Not und Gewalt im Südsudan

Hunger, Naturkatastrophen und eskalierende Gewalt bedrohen nach Einschätzung der Hilfsorganisation Caritas international weite Teile der Bevölkerung des Südsudan. Hinzu komme die Corona-Pandemie. „Die Pandemie trifft den Südsudan im freien Fall, ein Jahr nach dem Friedensschluss. Gewalt ist allgegenwärtig, schlimmer als zu Bürgerkriegszeiten", sagte der Leiter von Caritas international, Oliver Müller, am Donnerstag in Freiburg.