Don Bosco fordert psychosoziale Unterstützung für Südsudan
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Don Bosco fordert psychosoziale Unterstützung für Südsudan

Ordensgemeinschaften ‐ Die Salesianer Don Boscos fordern mehr psychosoziale Unterstützung für die Menschen im Südsudan. Besonders Kinder seien traumatisiert durch den Bürgerkrieg - rund 19.000 seien als Kindersoldaten eingesetzt worden, so der Salesianer Lothar Wagner am Donnerstag in Bonn.

Erstellt: 24.01.2019
Aktualisiert: 30.11.2022
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Die Salesianer Don Boscos fordern mehr psychosoziale Unterstützung für die Menschen im Südsudan. Besonders Kinder seien traumatisiert durch den Bürgerkrieg - rund 19.000 seien als Kindersoldaten eingesetzt worden, so der Salesianer Lothar Wagner am Donnerstag in Bonn. Er lebt seit Juni 2018 in dem jüngsten Land der Welt und ist dort Koordinator für den Kindesschutz.

„Die internationalen Geldgeber müssen in den psychosozialen Bereich investieren“, fordert Wagner. Neben der Rehabilitation von ehemaligen Kindersoldaten unterstützt Don Bosco Straßenkinder. Allein in der Stadt Wau leben 1.200 Kinder auf der Straße – Ziel der Salesianer ist es, sie in ihre Familien zurückzubringen, ihnen einen guten Ausbildungsplatz und eine Zukunftsperspektive zu geben. Der Prozess sei oft langwierig und müsse eng begleitet werden. „Hierfür braucht es dringend mehr psychologisches und pädagogisches Fachpersonal“, so der Salesianer.

Die Salesianer sind seit der Unabhängigkeit des Landes im Jahr 2011 vor Ort. „Seit seiner Gründung kennt dieses Land nur Krieg“, betont Lothar Wagner. Rund 400.000 Menschen sind nach Schätzungen von Forschern bislang ums Leben gekommen. Rund ein Drittel der insgesamt 13 Millionen Einwohner des Südsudan sind innerhalb oder außerhalb des Landes auf der Flucht. Während des Bürgerkriegs fanden Zehntausende Menschen Zuflucht in den Flüchtlingscamps Don Boscos in Wau und Juba; bis heute leben dort insgesamt rund 7.000 Personen. „Die Menschen bleiben in den Camps, denn sie trauen dem Frieden nicht“, so der Salesianer. Trotz des im September 2018 unterzeichneten Friedensvertrags zwischen Regierung und Rebellen gingen die Kämpfe in dem Land weiter.

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