#Indenfokus - Kampagne zu vergessenen Krisen
Libanon, Bangladesch und Südsudan

Kampagne #InDenFokus macht auf „vergessene Krisen“ aufmerksam

München ‐ Viele Konflikte und Krisen verschwinden schnell wieder aus dem Bewusstsein der Öffentlichkeit. Eine Initiative um das Hilfswerk Missio München möchte das ändern.

Erstellt: 29.09.2023
Aktualisiert: 29.09.2023
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32 Hilfsorganisationen aus Deutschland haben sich zum zweiten Mal in diesem Jahr zusammengeschlossen, um gemeinsam vergessene Krisen in den Fokus zu rücken. Anlässlich des Welternährungstages am 16. Oktober 2023 legen die Organisationen in einer Aktionswoche den Fokus auf die weltweit eskalierende Hungerkrise. Um das Bewusstsein für die Situation der Menschen in der Öffentlichkeit zu schärfen, reisen die beiden Schauspieler Liz Baffoe und Ludwig Trepte in den Südsudan. Weitere Beispielländer der Aktion, die vom Auswärtigen Amt in Berlin unterstützt wird, sind Bangladesch und der Libanon.

Mit dabei ist das internationale katholische Hilfswerk Missio München. Der globale Hunger werde als das „größte lösbare Problem der Welt bezeichnet, so Missio-Präsident Monsignore Wolfgang Huber. „Das Leiden und Sterben von Menschen an Hunger und Mangelernährung ist vermeidbar, wenn die Politik konsequent handelt.“ Darüber sind sich die Organisationen der Kampagne #InDenFokus einig.

„Die Auswirkungen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine, die Klimakrise, Konflikte und die Folgen der COVID-19-Pandemie haben die Hungerkrise weltweit verschärft. Bei meinem Besuch des südsudanesischen Flüchtlingscamps Bentiu im April haben mir Frauen von den schwerwiegenden Folgen um die Hälfte gekürzter Lebensmittelrationen berichtet ”, sagt Luise Amtsberg, Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und humanitäre Hilfe und Schirmherrin von #IndenFokus. „Eine ausreichende Finanzierung der humanitären Hilfe und eine stärkere Aufmerksamkeit auf die in der westlichen Öffentlichkeit vergessenen Krisen sind deshalb von entscheidender Bedeutung“, so Amtsberg weiter.

Südsudan: Klimakrise und Konflikte verschärfen den Hunger

Aufmerksamkeit für diese Krisen zu schaffen, ist auch eine Herzensangelegenheit von Ludwig Trepte und Liz Baffoe. Der mehrfach ausgezeichnete Schauspieler Ludwig Trepte engagiert sich seit Jahren für humanitäre Projekte, beispielsweise in Syrien. Die Schauspielerin und Sängerin Liz Baffoe unterstützt die Arbeit der Welthungerhilfe und der Malteser.

„Die Menschen im Südsudan leiden unter politischer Instabilität und Gewalt. Sie brauchen dringend Nahrung, Wasser und Unterkünfte. Hilfsorganisationen können mit ihrer Arbeit Leben retten. Auf meiner Reise in den Südsudan will ich mir anschauen, wie die Situation ist und was Hilfe bewirken kann. Und ich möchte, dass mehr darüber gesprochen wird. Wir brauchen Medienberichterstattung über Krisen wie im Südsudan, um das Bewusstsein für die Situation in der Welt zu schärfen“, sagt Ludwig Trepte. „Als Prominente können wir dazu beitragen, die Aufmerksamkeit auf vergessene Krisen zu lenken. Mit unserer Reise wollen wir auch den Menschen im Südsudan zeigen: Wir denken an Euch und wir machen uns für Euch stark. Die Situation in diesem Land ist äußerst schwierig und erfordert dringend Hilfe. Wir sind fest entschlossen, uns für diese Menschen einzusetzen“, so Schauspielerin Liz Baffoe über ihr Engagement bei #InDenFokus.

Studie belegt geringe Berichterstattung

Ungeachtet der Tragweite des Problems spielen humanitäre Krisen in der Berichterstattung nur eine untergeordnete Rolle. Eine aktuelle Studie zur Vernachlässigung des globalen Hungers in den Medien von Dr. Ladislaus Ludescher von der Goethe-Universität Frankfurt a. M. bestätigt das: „Im Schnitt beschäftigen sich die untersuchten Leitmedien in weniger als 15 Prozent ihrer Sendezeit oder Nachrichtenseiten mit den Ländern des Globalen Südens, obwohl dort etwa 85 Prozent der Weltbevölkerung leben“, so Dr. Ludescher.

Mit der vom Auswärtigen Amt geförderten Kampagne sollen humanitäre Krisen, die sich abseits der Augen der Weltöffentlichkeit abspielen, wieder in den Fokus gerückt werden – um betroffenen Menschen wieder die Unterstützung zu ermöglichen, die sie brauchen.

Im „Monat der Weltmission“ (Oktober 2023) hat Missio München Gäste aus dem Libanon eingeladen, um auf die dortige „vergessene Krise“ aufmerksam zu machen.

Missio München

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