Karte des Sudan / Sudan Map
Zahlreiche Verletzte

Mehr als 50 Tote bei Angriff auf Markt im Sudan

Khartum  ‐ Im Sudan tobt seit April 2023 ein blutiger Krieg – und sorgt für großes Leid in der Bevölkerung. Bei einem Angriff auf einen Markt starben nun erneut Dutzende Menschen, unter ihnen zahlreiche Frauen und Kinder.

Erstellt: 03.02.2025
Aktualisiert: 03.02.2025
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Die paramilitärische Miliz Rapid Support Forces (RSF) hat am Samstag bei einem Angriff auf einen Markt im sudanesischen Omdurman mindestens 54 Menschen getötet. Weitere 158 Menschen wurden verletzt, wie das sudanesische Gesundheitsministerium mitteilte. Der sudanesische Regierungssprecher und Minister für kulturelle Entwicklung, Khalid al-Aleisir, verurteilte den Angriff und erklärte laut Medienberichten, unter den Opfern seien zahlreiche Frauen und Kinder.

Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen teilte am Sonntag mit, ihr Generalsekretär Christopher Lockyear sei im nahegelegenen Krankenhaus Al Nao vor Ort gewesen, als Verletzte und Tote nach dem Angriff dorthin gebracht wurden.

„Es gibt Dutzende und Aberdutzende von Menschen mit verheerenden Verletzungen, die Leichenhalle ist voll mit Leichen. Die Verletzten liegen an allen möglichen Orten in der Notaufnahme, während das medizinische Personal tut, was es kann, um zu helfen“, berichtet Lockyear. „Was ich vor mir sehe, ist eine Szene eines völligen Gemetzels. Es ist ein weiteres tragisches Beispiel für diesen unerbittlichen Krieg gegen die Menschen.“

Das von Ärzte ohne Grenzen unterstützte Krankenhaus Al Nao in Omdurman liegt in einem von der sudanesischen Armee kontrollierten Gebiet. Es ist den Angaben zufolge das größte noch verbleibende öffentliche Krankenhaus in der Millionenstadt nahe Khartum.

Die Lage im Sudan hat sich durch den seit April 2023 andauernden Krieg drastisch verschlechtert, mit mehr als 61.000 Todesopfern, Millionen Vertriebenen und enormem Leid der Bevölkerung. Der Krieg resultiert aus Machtkämpfen zwischen dem Armeechef Abdel Fattah Al-Burhan und RSF-Kommandeur Mohamed Hamdan Dagalo. Die sudanesischen und südsudanesischen Bischöfe haben den Konflikt scharf verurteilt und zu Frieden, Dialog und Gewaltverzicht aufgerufen.

KNA

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