„Anderen helfen zu können, ist ein Segen“

„Anderen helfen zu können, ist ein Segen“

Südsudan ‐ Im Daniel-Comboni-Krankenhaus der südsudanesischen Diözese Wau ist Malaria die häufigste Diagnose bei Kindern. Viele junge Patienten leiden zudem an Durchfall- und Atemwegserkrankungen, an Anämie aufgrund von Unter- und Mangelernährung sowie an Wurmerkrankungen. Dr. James Albino (44), Facharzt im Comboni-Krankenhaus, berichtet über seine Arbeit und seine Motivation.

Erstellt: 24.11.2021
Aktualisiert: 30.11.2022
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Im Daniel-Comboni-Krankenhaus der südsudanesischen Diözese Wau ist Malaria die häufigste Diagnose bei Kindern. Viele junge Patienten leiden zudem an Durchfall- und Atemwegserkrankungen, an Anämie aufgrund von Unter- und Mangelernährung sowie an Wurmerkrankungen. Dr. James Albino (44), Facharzt im Comboni-Krankenhaus, berichtet über seine Arbeit und seine Motivation.

Frage: Warum ist Malaria in Ihrer Region so stark verbreitet? Es gibt doch Moskitonetze.

Dr. James Albino: Die Familien nutzen die Moskitonetze nur zum Schlafen. Viele Menschen sind allerdings noch draußen, wenn die Mücken kommen und zustechen. Die Zeit zwischen 18 und 20 Uhr reicht den Moskitos aus, um die Menschen zu infizieren. Hinzu kommt, dass unsere Städte meist an Flüssen liegen. In Ufernähe entstehen häufig kleine Pfützen, die Moskitos besonders anziehen. Die Menschen, die in der Nähe des Flusses leben, haben die größten Probleme mit Malaria.

Außerdem ist die Wasserqualität nicht gut. Viele Menschen verfügen nur über verschmutztes Trinkwasser. Hier liegt auch ein hohes Infektionsrisiko. Daher informieren wir immer wieder darüber, wie wichtig es ist, sauberes Wasser zu trinken und wie man sich vor Malaria schützen kann. Wir erklären auch, wie man Ansteckungen vermeiden und Lebensmittel gut aufbewahren kann. Besonders jetzt während der Corona-Pandemie stellen wir fest, wie wichtig es ist, Menschen Hygieneregeln wie regelmäßiges Händewaschen zu vermitteln.

Frage: Warum sind Sie Arzt geworden?

Dr. James Albino: „Anderen helfen zu können, ist ein Segen“ – das hat mir mein Onkel immer wieder gesagt und vorgelebt. Während des Bürgerkriegs war es schwierig, jemanden zu finden, der dir hilft. Wenn ich heute einem Menschen, einem Kind, helfe, dann erhalte ich vieles zurück. Wir haben schwere Jahre hinter uns, und ich bin froh, dass wir heute hier zusammen sind und den Kindern und ihren Müttern helfen können.

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Frage: Was gibt Ihnen die Kraft, jeden Tag hierher ins Krankenhaus zu kommen?

Dr. James Albino: Ich mag die Arbeit mit den Kindern, weil sie immer sehr ehrlich sind und mir sagen, wie es ihnen wirklich geht. Es gibt nichts Schöneres, als sie nach einer Krankheit wieder spielen zu sehen. Außerdem bin ich sehr gläubig. Gott ist immer bei mir und hat mir die Aufgabe gegeben, Kindern zu helfen. Das macht mich sehr dankbar. Gott beschützt mich und gibt mir die Kraft für die Arbeit.

Frage: Was bedeutet die Hilfe der Sternsinger aus Deutschland für Ihre Arbeit?

Dr. James Albino: Mit ihrer Hilfe können wir die tägliche Versorgung sicherstellen. Wir haben hier im Südsudan eine tiefe Wirtschaftskrise und können alleine nicht gewährleisten, dass wir zum Beispiel immer genügend Malaria-Medikamente im Schrank haben. Dafür sorgen die Sternsinger in Deutschland. Wir sind darüber sehr glücklich, die Mütter auch!

Frage: Was wünschen Sie den Kindern, die Sie behandeln, und ihren Müttern?

Dr. James Albino: Ich wünsche ihnen, dass sie gesund bleiben, viel spielen können, gut aufwachsen und eine gute Zukunft vor sich haben. Ich fühle tiefes Glück, wenn ich ein Kind beobachte, das spielt und lacht, wenn ich sehe, dass es ihm seelisch und körperlich gut geht. Den Müttern wünsche ich, dass sie mit einem Lächeln nach Hause gehen können. Ich mag es, wenn Mütter mit ihren Kindern lachen, das tut ihnen und den Kindern gut.

So helfen die Sternsinger

Im Daniel-Comboni-Krankenhaus in Wau ist die medizinische Behandlung von Kindern und die Schwangerschaftsvorsorge dank der Sternsinger-Spenden gewährleistet. Die Aktion Dreikönigssingen fördert im Südsudan zudem die Medikamentenversorgung in drei Gesundheitseinrichtungen auf dem Land sowie eine mobile Klinik, die Kinder und Mütter in abgelegenen Dörfern besucht, impft und behandelt. Dank der Sternsinger können auch im Mary-Immaculate-Krankenhaus in Mapuordit jährlich tausende Kinder behandelt sowie schwangere Frauen und Mütter medizinisch betreut werden. Neben Medikamenten und medizinischer Ausrüstung finanzieren die Sternsinger auch Gehälter von Kinderkrankenschwestern, Hebammen und Ausbilderinnen.

© Kindermissionswerk ‚die Sternsinger‘