Hilfe, die bei den Menschen ankommt
Dass die Hilfe von Adveniat bei den Menschen ankommt und etwas bewirkt, das hat der Vorsitzende der Bischöflichen Kommission Adveniat, Franz-Josef Overbeck, bei der Bilanzpressekonferenz des Lateinamerika-Hilfswerkes am 31. Januar in Essen betont. Davon habe er sich im vergangenen Jahr persönlich bei Besuchen in Haiti und Mexiko überzeugt.
Aktualisiert: 15.11.2022
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Dass die Hilfe von Adveniat bei den Menschen ankommt und etwas bewirkt, das hat der Vorsitzende der Bischöflichen Kommission Adveniat, Franz-Josef Overbeck, bei der Bilanzpressekonferenz des Lateinamerika-Hilfswerkes am 31. Januar in Essen betont. Davon habe er sich im vergangenen Jahr persönlich bei Besuchen in Haiti und Mexiko überzeugt.
In Haiti gehe der Wiederaufbau nach dem verheerenden Erdbeben des Jahres 2010 langsam voran. Dabei übernähmen die seit Jahrzehnten landesweit aufgestellten Hilfswerke wie Adveniat eine entscheidende Rolle. Bei einer Wort-Gottes-Feier mitten auf der Straße zwischen zerstörten und bereits wieder aufgebauten Häusern hatte Bischof Overbeck erlebt, wie die Menschen das wenige Essen, das sie besaßen, miteinander teilten. Dieses Erlebnis ist für den Bischof Anlass, die Deutschen aufzurufen, „gerechter miteinander zu teilen“.
Im Rahmen der jüngst vorgestellten Sinus-Milieustudie habe ein überwiegender Teil der Befragten seine Hochachtung vor der Arbeit der kirchlichen Hilfswerke ausgedrückt, sagte der Essener Bischof. Diese Wertschätzung sei ein hohes Gut, dem sich Adveniat verpflichtet wisse. Die Menschen vertrauten seit mehr als 50 Jahren ihre Spenden Adveniat an, weil sie zu Recht darauf bauten, dass das Lateinamerika-Hilfswerk gewissenhafte Arbeit leiste. Neue Leitlinien zur Korruptionsprävention und die Evaluierung der Wirkung von Projekten sollten laut Overbeck zu größtmöglicher Transparenz in Bezug auf die Verwendung der Spendengelder führen.
Spendenaufkommen steigt um rund
6,1 Prozent an
44,9 Millionen Euro erzielten im vergangenen Geschäftsjahr die Einnahmen aus Kollekten und Spenden, sagte der Stellvertretende Geschäftsführer von Adveniat, Stephan Jentgens. Das gesamte Spendenaufkommen inklusive der Weihnachtskollekte 2011/2012 habe im Vergleich zum letzten Haushaltsjahr einen Anstieg von rund 6,1 Prozent verzeichnet. Die Weihnachtskollekte in Höhe von 31,3 Millionen Euro ist nach Aussage von Jentgens um 1,9 Millionen Euro gestiegen. Die allgemeinen Spenden und die projektbezogenen Spenden konnten um rund 550.000 Euro auf nunmehr 9.421.421,89 Euro gesteigert werden. Auch die Einnahmen aus der Patenschaftsaktion für die Priesterausbildung verzeichneten einen Anwuchs um 200.000 Euro. „Mit den Spendengeldern konnte Adveniat 2.444 Projekte unterstützen“, berichtete Jentgens auf der Pressekonferenz.
„Förderschwerpunkte liegen in der Aus- und Weiterbildung kirchlicher Fachkräfte, in der Schaffung einer Infrastruktur, in der Unterstützung von Ordensleuten und Laienverbänden sowie in der Förderung kirchlicher Medien, die von Staat und Wirtschaft unabhängig sind“, sagte Adveniat-Geschäftsführer Prälat Bernd Klaschka. Neben der klassischen Unterstützung der basis- und armenorientierten Projekte fördere Adveniat auch Initiativen, die Gemeinden und Bistümern in lateinamerikanischen Ländern den Weg in die finanzielle Unabhängigkeit bereiten. Wie die von Adveniat unterstützten Projekte wirken, evaluiere Adveniat mit Hilfe externer Experten exemplarisch an zwei Projekten pro Jahr.
Adveniat begrüßt Einführung der Finanztransaktionssteuer
2013 habe für Adveniat mit der positiven Nachricht zur Einführung der Finanztransaktionssteuer begonnen, sagte Prälat Klaschka. Als Gründungsmitglied der Kampagne „Steuer gegen Armut“ setze sich das Lateinamerika-Hilfswerk bereits seit 2009 für die Abgabe ein. „Wichtig ist jetzt, dass zumindest ein Teil der Erlöse für die Bekämpfung von weltweiter Armut und den Klimaschutz eingesetzt wird“, betonte der Geschäftsführer. Denn die Erreichung der Millenniums-Entwicklungsziele sei „ein wichtiger Schritt in Richtung einer lebenswerten Zukunft für arme und benachteiligte Menschen auf der ganzen Welt – insbesondere auch für Kinder und Jugendliche“.
„Unser Ziel ist es, Jugendlichen einen tieferen Einblick in das faszinierende, große Land Brasilien zu geben – jenseits von Zuckerhut und Copacabana.“
Blick auf den Weltjugendtag
Wie die Lebenswirklichkeit junger Christen in Brasilien aussehe, das könne auch der Weltjugendtag in Rio de Janeiro im Juli zeigen, sagte Klaschka. Adveniat habe in Kooperation mit der Arbeitsstelle für Jugendseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz geholfen, die deutschen Jugendlichen auf diese Begegnung mit Brasilien und den Menschen dort vorzubereiten. „Unser Ziel ist es, Jugendlichen einen tieferen Einblick in das faszinierende, große Land Brasilien zu geben – jenseits von Zuckerhut und Copacabana.“
Die Adveniat-Jahresaktion 2013, die am 1. Adventsonntag in Osnabrück eröffnet wird, stellt das Thema „Bildung“ in den Blickpunkt. Dabei gehe es laut Klaschka nicht nur um die schulische und berufliche Bildung, sondern „um die Schule für das Leben“: „So werden Gäste aus Lateinamerika bei Veranstaltungen im Advent in Deutschland auch berichten, wie zum Beispiel Kultur und Traditionen bei den Mapuche-Indígenas in Chile weitergegeben werden.“