Flagge Mexikos flattert im Wind
Gewalt im Süden Mexikos

Mexikanische Bischöfe bitten kriminelle Banden um Waffenstillstand

Mexiko-Stadt ‐ Teile Mexikos werden von kriminellen Banden kontrolliert – mit blutigen Folgen. Mehrere katholischen Bischöfe haben einigen der Banden nun einen Waffenstillstand ans Herz gelegt. Die Antwort darauf ist jedoch eindeutig.

Erstellt: 20.02.2024
Aktualisiert: 20.02.2024
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Mehrere mexikanische Bischöfe sind laut Medienberichten mit Vertretern der organisierten Kriminalität über einen Waffenstillstand im Gespräch. Vier Bischöfe aus der Region im Süden des Landes hätten den Anführern der in der Unruheprovinz Guerrero aktiven kriminellen Banden einen Waffenstillstand vorgeschlagen, um die Gewalt zu beenden, berichtete die Zeitung „El Universal“ am Mittwoch (Ortszeit).

Einer der beteiligten Bischöfe, Bischof José de Jesús González Hernández aus der Diözese Chilpancingo-Chilapa, kritisierte nach Angaben der Zeitung in seiner Aschermittwochspredigt, die Bandenführer hätten sich geweigert, dem Vorschlag zuzustimmen, weil sie nicht bereit seien, einen Teil der von ihnen kontrollierten Gebiete abzutreten. „Sie sind gierig nach (Schutz-)Geld, gierig nach Macht, und da konnten wir nichts erreichen“, sagte der Bischof. Trotz der Absage wollen die Kirchenvertreter aber mit den Bandenchefs im Dialog bleiben.

Zudem rief er die mexikanische Regierung auf, tätig zu werden. „Wir glauben, die Lösung liegt bei der Regierung. Sie haben die Macht, sie haben die Mittel, aber offenbar sind wir ihnen egal“, so González Hernández

Bis Ende des vergangenen Jahres gab es in Mexiko nach Schätzungen 135.000 Gewaltopfer, täglich werden im Schnitt 90 Menschen getötet. Damit ist die Präsidentschaft des linksgerichteten Staatschefs Andres Manuel Lopez Obrador die bislang blutigste und gewalttätigste in der jüngeren Geschichte des Landes.

KNA/dr

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