Schnelles Handeln gefordert

Tierra Caliente und Chiapas: Bischöfe beklagen zunehmende Gewalt und Unsicherheit

Morelia ‐ Die Gewalt im Süden Mexikos hält an. Der Erzbischof von Morelia will sich damit nicht abfinden.

Erstellt: 30.09.2023
Aktualisiert: 29.09.2023
Lesedauer: 

„Der Staat Michoacán ist ein Staat mit einer Geschichte zunehmender Gewalt mit Zusammenstößen zwischen kriminellen Banden, von denen einige auch mit den Behörden in Verbindung zu stehen scheinen“, so der Erzbischof von Morelia, Carlos Garfias Merlos, gegenüber Fides zum Klima der Unsicherheit im Bundesstaat Michoacán. „Die Situation ist besonders ernst in den Gebieten, die als Tierra Caliente bezeichnet werden, hier in Huetamo in Zentralmexiko und insbesondere in bestimmten Orten wie Aguililla, Comán, Tepalcatepec, Zamora, Morelia“, erklärte der Prälat.

HTML-Elemente (z.B. Videos) sind ausgeblendet. Zum Einblenden der Elemente aktivieren Sie hier die entsprechenden Cookies.

Unterdessen engagiere sich die Erzdiözese Morelia, so Bischof Garfias, mit ihren Initiativen besonders für die Opferhilfe, die Beziehungen zur Zivilgesellschaft und zu den Behörden auf allen Ebenen, auch im Rahmen von Bildungsprogrammen und Friedenserziehung. Erst vor wenigen Monaten hatte der Erzbischof, der seit Jahren für den Nationalen Plan zur Friedenskonsolidierung zuständig ist, angesichts der aktuellen Situation der Gewalt nicht nur in der Erzdiözese, sondern auch an anderen Orten in Michoacán und im ganzen Land und insbesondere im Zusammenhang mit der Ermordung eines Priesters in Morelia erneut zum Dialog und zum Frieden aufgerufen. „Menschliche Werte, Liebe, Vertrauen, Respekt und Solidarität sind verloren gegangen; Gott wurde aus dem öffentlichen Raum vertrieben, was zu einer desintegrierten Menschheit ohne anthropologische Grundlagen führt“, so der Prälat.

„Der Süden Mexikos wird von der Gewalt heimgesucht.“

—  Zitat: Rodrigo Aguilar Martínez, Bischof von San Cristóbal de Las Casas

„Als Bischöfe haben wir uns mit verschiedenen Instrumenten für den Frieden eingesetzt, und das war von Anfang an unser Ziel“, betonte Garfias Merlos, der als Vertreter der katholischen Kirche in Michoacán auch Mitglied des Rates für Frieden und Versöhnung von Michoacán ist, in dem Religionsvertreter, Geschäftsleute, Akademiker und zivile Organisationen zusammenkommen.

„Wir führen Erziehungsprogramme in Schulen, Familien, Stadtvierteln und am Arbeitsplatz durch, um eine Kultur des Dialogs, der Versöhnung, der Mediation bei der Konfliktlösung und der Friedenskonsolidierung zu schaffen“, so der Erzbischof von Morelia. „Die Menschen selbst sind Instrumente, um die Bedingungen für den Frieden in den Beziehungen zu anderen zu schaffen. Wenn wir selbst Frieden haben, können wir eine Haltung des Friedens gegenüber anderen einnehmen und ihnen helfen, ebenfalls Instrumente des Friedens zu sein“, schloss er.

Bild: © Claudia Zeisel/weltkirche.de

Der Bischof von San Cristóbal de las Casas, der Diözese von Chiapas, Rodrigo Aguilar Martínez, schließt sich den Worten von Garfias Merlos an und weißt auf den Belagerungszustand und die von den Drogenhändlern verhängten Blockaden hin: „Der Süden Mexikos wird von der Gewalt heimgesucht“, sagte er und forderte ein schnelles Handeln, „um die Gewalt und die Unsicherheit zu beenden, die das Leben der mexikanischen Bevölkerung zerstören“, was zu Nahrungsmittelknappheit, Mangel an Medikamenten und medizinischer Versorgung führe.

(APM/AP) (Fides 29/9/2023) / Nutzung und Verbreitung unter CC BY 4.0

Mehr zum Thema