Mexikanische Flagge mit Trauerflor. Symbolbild
Anhaltende Gewalt

Weiterer Priester in Mexiko getötet

Mexiko Stadt ‐ Erst kürzlich hatte die Lateinamerikanische Menschenrechtskommission Morddrohungen gegen eine Jesuitengemeinschaft im mexikanischen Bundesstaat Chihuahua angeprangert. Nun wurde im Bundesstaat Jalisco ein Priester getötet, offenbar vor laufender Kamera.

Erstellt: 16.02.2023
Aktualisiert: 16.02.2023
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Mexiko bleibt auch weiterhin eines der gefährlichsten Länder weltweit für Priester: Erneut ist in dem lateinamerikanischen Land ein Geistlicher erschossen worden, wie die Tageszeitung „El Informador“ am Sonntag (Ortszeit) berichtete. Ein Pfarrer im Bundesstaat Jalisco starb demnach am Wochenende auf einem Landgut an zwei Schüssen aus einer Schrotflinte. Die Diözese San Juan de los Lagos rief zu Gebeten für den Toten auf.

Weiteren Berichten zufolge geschah die Tat in Anwesenheit mehrerer Personen und wurde gefilmt. Ein entsprechendes Video kursierte zeitweise im Internet. Ein Verdächtiger, der laut den Ermittlern zum Tatzeitpunkt vermummt war, flüchtete mit einem Motorrad. Der Staatsanwaltschaft zufolge könnten Familienstreitigkeiten um Landbesitz das Motiv sein, die genauen Hintergründe blieben jedoch vorerst unklar.

Es war der achte Mord an einem Priester in der bisher vierjährigen Amtszeit von Präsident Andres Manuel Lopez Obrador. Unter Vorgänger Enrique Pena Nieto (2012 bis 2018) wurden laut einem Bericht des Katholischen Multimediazentrums der mexikanischen Kirche 26 Priester getötet, zuvor unter Felipe Calderon (2006 bis 2012) 17. 97 Prozent der Fälle seien nicht aufgeklärt worden, hieß es.

Anfang des Monats hatte die Lateinamerikanische Menschenrechtskommission von der mexikanischen Regierung Schutzmaßnahmen für eine Jesuitengemeinschaft von Cerocahui im nordmexikanischen Bundesstaat Chihuaha gefordert.

KNA/dr

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