Missio betont Bedeutung des christlich-muslimischen Dialogs
Bild: © KNA

Missio betont Bedeutung des christlich-muslimischen Dialogs

Burkina Faso ‐ Der Präsident des katholischen Missionswerks misso München, Wolfgang Huber, hat Burkina Faso als ein Vorbild für Dialog und Toleranz zwischen den Religionen hervorgehoben. Doch dieses Modell sei an seinen Rändern bedroht, sagte Huber, der sich derzeit zu einem Besuch in dem westafrikanischen Staat aufhält.

Erstellt: 13.02.2017
Aktualisiert: 19.03.2024
Lesedauer: 

Der Präsident des katholischen Missionswerks misso München, Wolfgang Huber, hat Burkina Faso als ein Vorbild für Dialog und Toleranz zwischen den Religionen hervorgehoben. Doch dieses Modell sei an seinen Rändern bedroht, sagte Huber, der sich derzeit zu einem Besuch in dem westafrikanischen Staat aufhält.

Die Tuareg-Rebellion von 2012 und die Machtübernahme durch Islamisten in Nord-Mali destabilisierten die gesamte Region. Vor einem Jahr hatte ein islamistischer Terroranschlag Burkina Fasos Hauptstadt Ouagadougou erschüttert.

Es sei unerlässlich, Menschen guten Willens zusammenzubringen und darin zu unterstützen, die Zukunft des Landes gemeinsam zu gestalten, betonte der Präsident des Hilfswerks. Extremisten dürften nicht die Oberhand gewinnen. Die Bevölkerung des Landes bekennt sich zu 60 Prozent zum Islam. Christen stellten 29 Prozent der Einwohner.

Missio München fördert nach eigenen Angaben die Arbeit des burkinischen Bischofs Joachim Ouedraogo, der den Dialog der Religionen in seinem Heimatland vorantreibt. Sorge mache diesem jedoch, dass junge Männer zum Studium nach Libyen und Saudi-Arabien gingen und dann radikalisiert zurückkehrten. Dazu komme das aggressive Auftreten der Prediger von evangelikalen Freikirchen.

© KNA

Westafrika: Demokratie im Abwärtstrend

Westafrika: Demokratie im Abwärtstrend

Nach zwei Tagen, die in Burkina Faso von Spekulationen und Unsicherheit geprägt waren, bringt eine Fernsehansprache am Montagabend erstmals Klarheit: Eine Gruppe von Soldaten, die sich „Patriotische Bewegung für Schutz und Wiederherstellung“ (MPSR) nennt, hat die Macht übernommen und den in der Kritik stehenden Präsidenten Marc Roch Christian Kabore abgesetzt. Die Verfassung ist ausgesetzt, Regierung und Nationalversammlung sind aufgelöst. Die Grenzen sind dicht, und nachts gilt Ausgangssperre. Unterzeichnet ist das Kommunique von Oberst Paul Henri Damiba, der schon zuvor als Kopf des Putsches gehandelt wurde.

Schwester Béatrice zu Gast im Monat der Weltmission

Burkina Faso steht dieses Jahr im Monat der Weltmission von Missio im Fokus. Schwester Anne Béatrice Faye vom Orden der „Schwestern Unserer Lieben Frau von der Unbefleckten Empfängnis von Castres“ ist zu Gast in Deutschland, um von ihrer Arbeit in dem westafrikanischen Staat zu berichten. Sie setzt sich für die Selbstständigkeit von Frauen ein, leitet ein Gymnasium mit 500 Schülern und lehrt am Ökumenischen Institut in Rabat, Marokko zum Interreligiösen Dialog.
„Kongo, Benin und Kamerun könnten folgen“

„Kongo, Benin und Kamerun könnten folgen“

Die Lage in Burkina Faso spitzt sich zu. In der vergangenen Woche gingen die Menschen gegen die Regierung von Präsident Blaise Compaoré auf die Straßen, speziell in der Hauptstadt Ouagadougou entlud sich der Zorn der Massen. Inzwischen ist der Präsident gestürzt, das Militär hat die Macht übernommen. Im Interview ordnet Misereor-Länderreferent Raoul Bagopha die Lage ein. Das katholische Hilfswerk Misereor unterstützt seit 1959 ununterbrochen Partnerorganisationen in dem westafrikanischen Land.

Afrikatag 2014: Burkina Faso im Fokus

Die „fluchwürdige Pest der Sklaverei“ wollte Papst Leo XII. bekämpfen, als er am 6. Januar 1891 die Kollekte zum Afrikatag einführte. Damit wurden Sklaven freigekauft. Heute sammelt die katholische Kirche diese Kollekte weltweit für kirchliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Afrika, die gut ausgebildet werden müssen im Kampf gegen andere Erscheinungsformen von Unfreiheit: Armut, schlechte Gesundheitsversorgung, fehlende Bildungschancen, Ausbeutung und Gewalt.