Missio fordert internationale Hilfe für Burkina Faso

Missio fordert internationale Hilfe für Burkina Faso

Flucht ‐ Angesichts der dramatischen Situation für bald eine Million Binnenflüchtlinge in Burkina Faso warnt Missio-Präsident Monsignore Wolfgang Huber zum Höhepunkt der Regenzeit vor einer humanitären Katastrophe in dem westafrikanischen Land.

Erstellt: 03.08.2020
Aktualisiert: 19.03.2024
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Angesichts der dramatischen Situation für bald eine Million Binnenflüchtlinge in Burkina Faso warnt Missio-Präsident Monsignore Wolfgang Huber zum Höhepunkt der Regenzeit vor einer humanitären Katastrophe in dem westafrikanischen Land.

„Innerhalb nur eines Jahres hat sich die Zahl der Geflohenen in Burkina Faso fast verzehnfacht. Überwiegend sind es Frauen und Kinder, völlig auf sich gestellt, vom Terror verängstigt und traumatisiert, die jetzt unter provisorisch befestigten Planen knietief im Wasser ausharren müssen. Die Nahrungsmittel sind knapp. Landesweit wurden viele Gesundheitsstationen aufgrund der kritischen Sicherheitslage aufgegeben. Den Menschen drohen Hunger und die Gefahr, dass Krankheiten ausbrechen.“

Wie Alexis Ouedraogo, Priester und gleichzeitig für den kirchlichen Radiosender Notre Dame de Kaya unterwegs, berichtet, wurde die Region Zentral-Nord in den vergangenen Wochen von heftigen Unwettern heimgesucht. Dort hält sich derzeit der Großteil der Geflohenen auf. Starkregen setzte die Lager unter Wasser, Fluten rissen die wenigen Habseligkeiten mit sich. Die feucht-warmen Bedingungen begünstigen Malaria. „Diese Menschen haben nicht einmal mehr ein Dach über dem Kopf“, schreibt Ouedraogo. „Und die Behörden der betroffenen Provinzen sehen tatenlos zu.“ Hilfe kommt von den katholischen Pfarreien, die jedoch nur einen Bruchteil der Menschen erreichen können.

Der Präsident des internationalen katholischen Hilfswerks Missio München fordert die internationale Staatengemeinschaft auf, in der vom Zerfallen bedrohten Sahelzone ihrer humanitären Verpflichtung nachzukommen: „Die von den Überschwemmungen am stärksten betroffenen Familien müssen umgehend in benachbarte Regionen umgesiedelt werden. Zudem brauchen die Menschen Lebensmittel, medizinische Versorgung – und langfristig eine gute Perspektive. Letzteres ist der Schlüssel, um dem wachsenden Extremismus die Stirn zu bieten“, sagt Huber.

Burkina Faso ist eines der Schwerpunktländer im Monat der Weltmission, zu dem Missio im Oktober Partner aus der Sahelregion eingeladen hat. Lange Zeit galt der westafrikanische Staat als beispielhaft für das friedliche Zusammenleben verschiedener Ethnien und Religionen. Seit einem Machtwechsel 2015 mehren sich Anschläge islamistischer Milizen. Zunehmend stehen Christen im Fokus. Missio unterstützt in der Region Partner, die sich für Bildung, interreligiösen Dialog und Frieden einsetzen.

© Text: Missio München