Kardinal fürchtet Untergang von zehn Inseln
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Klimawandel-Folgen

Kardinal fürchtet Untergang von zehn Inseln

Papua-Neuguinea ‐ Kardinal John Ribat aus Papua-Neuguinea befürchtet angesichts des Klimawandels die Zerstörung des einzigartigen Lebensraumes des pazifischen Inselstaates. Er ist zurzeit in Deutschland und macht unter anderem beim Bundesumweltministerium auf das Problem aufmerksam.

Erstellt: 16.05.2017
Aktualisiert: 19.12.2023
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Durch den steigenden Meeresspiegel als Folge der globalen Erwärmung drohe „gegenwärtig bis zu zehn Inseln in Ozeanien der Untergang“, sagte der 60-jährige Kardinal, der Präsident der Föderation der katholischen Bischofskonferenz von Ozeanien (FCBCO) ist.

Bei einem Besuch des katholischen Hilfswerks Misereor rief Ribat die internationale Gemeinschaft zu einer raschen und drastischen Reduktion der Treibhausgas-Emissionen auf. „Wir haben keine Zeit mehr. Jetzt muss gehandelt werden“, sagte er. Ganze Dorfgemeinschaften hätten bereits in höhere Gebiete umgesiedelt werden müssen.

Papua-Neuguinea ist flächenmäßig der drittgrößte Inselstaat der Welt. Seit 1993 steigt dort laut Misereor der Meeresspiegel jährlich um sieben Millimeter. Bereits heute litten die Bewohner vieler Inseln unter extremen Wetterereignissen, darunter Wirbelstürme und Überschwemmungen durch riesige Wellen. „Die Menschen auf den Inseln sagen, dass sie das nie zuvor gesehen haben“, so Ribat. „Das ist sehr furchterregend für uns.“

In der Pazifischen Inselregion Ozeanien leben laut Misereor insgesamt etwa zwölf Millionen Einwohner in 22 Staaten und Territorien. Meist handelt es sich um kleine und kleinste Inseln.

Der Kardinal sprach sich auch gegen den in der Region geplanten Tiefseebergbau aus. Durch den Abbau von Mineralien am Meeresboden drohe die Schädigung eines einzigartigen Ökosystems und die Beeinträchtigung der Küstenbewohner und Fischer. Der Tiefseebergbau, der dort 2019 beginnen solle, müsse untersagt werden, forderte er. Ribat wird nach eigenen Angaben am Freitag mit Vertretern des Bundesumweltministeriums in Berlin zusammenkommen, wo er für seine Anliegen werben will.

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