Menschenrechtspreis für Schwester in Papua-Neuguinea
Papua-Neuguinea ‐ Die katholische Ordensfrau und Missio-Projektpartnerin Lorena Jenal wird mit dem Weimarer Menschenrechtspreis 2018 ausgezeichnet. „Die Schweizer Ordensschwester setzt sich für die Opfer von Hexenverfolgung in Papua-Neuguinea ein“, heißt es in der Begründung der Jury.
Aktualisiert: 19.12.2023
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Die katholische Ordensfrau und Missio-Projektpartnerin Lorena Jenal wird mit dem Weimarer Menschenrechtspreis 2018 ausgezeichnet. „Die Schweizer Ordensschwester setzt sich für die Opfer von Hexenverfolgung in Papua-Neuguinea ein“, heißt es in der Begründung der Jury. „Bei ihren Hilfsaktionen für Frauen in Gefahr riskiert sie vielfach ihr Leben.“
Vorgeschlagen wurde Schwester Lorena Jenal von dem Katholischen Hilfswerk Missio Aachen, das seit vielen Jahren die Arbeit der 68-Jährigen unterstützt. „Missio ermöglicht mit Spenden aus Deutschland die entsprechenden Rettungsprogramme und Aufklärungsmaßnahmen“, erklärte Prälat Klaus Krämer, Präsident von Missio in Aachen. „Die Vergabe des Weimarer Menschenrechtspreises an Schwester Lorena hat eine Signalwirkung für den Kampf gegen die Hexenverfolgung. Es ist wichtig, ihren mutigen Einsatz gegen diese Menschenrechtsverletzungen zu fördern.“
In Papua-Neuguinea werden nach Missio brutale Menschenrechtsverletzungen verübt. Alleine seit dem vergangenen Jahr hat sich die Schweizer Ordensfrau um 18 Opfer von Hexenverfolgung gekümmert. Im Februar 2017 befreite sie eine brutal misshandelte Frau aus den Fängen ihrer Folterer und brachte sie in eine Krankenstation. Die Ärzte kämpften um ihr Leben, doch sie erlag den schweren Verletzungen. Die Polizei habe in dem Mordfall nichts unternommen.
Schwester Lorena werde hingegen von einem hochrangigen Polizisten bedroht, weil sie immer wieder Menschenrechtsverletzungen anprangere und den Behörden Tatenlosigkeit vorwerfe, so Missio. Der Schweizerin liegen von einem anderen Fall sogar Beweisfotos eines sogenannten Hexenprozesses vor. Zwischen hunderten von Schaulustigen sowie einigen Folterern sind mehrere Polizisten zu sehen. Das schwerverletzte Opfer überlebte durch einen glücklichen Zufall und wurde von Ordensschwestern in Sicherheit gebracht und psychologisch betreut.
Den Menschenrechtspreis wird Schwester Lorena am 10. Dezember persönlich entgegennehmen. Weitere Informationen zu Schwester Lorena sind zu finden unter: www.missio-hilft.de/hexen
© Missio Aachen/cze