Ankunft von Papst Franziskus am Flughafen von Athen (Griechenland) am 4. Dezember 2021. Symbolbild Papstreise.
Vier Staaten in zwölf Tagen

Die Gastgeberländer der Papstreise nach Asien und Ozeanien

Vatikanstadt  ‐ Indonesien, Papua-Neuguinea, Osttimor und Singapur erwarten Anfang September den Besuch von Papst Franziskus. Ein Überblick zu den dortigen Gegebenheiten.

Erstellt: 26.08.2024
Aktualisiert: 20.08.2024
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Zwölf Tage lang ist Papst Franziskus im Asien-Pazifik-Raum unterwegs. Es wird die längste Auslandsreise seiner Amtszeit. Vier Länder stehen vom 2. bis 13. September auf dem Reiseplan:

Indonesien: Gemäßigter Islam beim G20-Mitglied

Indonesien zählt die größte muslimische Bevölkerung weltweit. Der dortige Islam galt lange als gemäßigt und tolerant. In den vergangenen Jahren haben jedoch konservative und radikalislamische Strömungen an Einfluss gewonnen, doch das Land bekennt sich zum interreligiösen Dialog.

Neben dem Islam sind fünf weitere Religionen beziehungsweise Konfessionen offiziell anerkannt: Protestantismus, Katholizismus, Buddhismus, Hinduismus und Konfuzianismus. Von den knapp 280 Millionen Indonesiern sind mehr als 87 Prozent Muslime, gut zwölf Prozent Christen, ein Viertel davon katholisch.

Die drittgrößte Demokratie der Welt ist als einziger südostasiatischer Staat Mitglied der G20-Gruppe. Bis zur Anerkennung der Unabhängigkeit von den Niederlanden 1949 herrschten Kolonialmächte über verschiedene Teile des Landes.

Papua-Neuguinea: Viele Sprachen, viele Christen, schwache Infrastruktur

Rund 830 ethnische Gemeinschaften mit jeweils eigener Sprache und Kultur leben in Papua-Neuguinea, dem drittgrößten Inselstaat der Welt. In dem seit 1975 von Australien unabhängigen Staat gibt es nur wenige Straßen, der Zugang zu Gesundheitsversorgung und Bildung ist schwierig, die Kriminalitätsrate hoch. Seit Jahren nimmt die Gewalt zwischen ethnischen Gruppen zu, Hexenverfolgung ist weit verbreitet.

Trotz reicher Rohstoffvorkommen leben etwa 40 Prozent der gut 10,3 Millionen Einwohner in extremer Armut. Die Folgen des Klimawandels sind in Papua-Neuguinea deutlich spürbar.

Ab 1884 waren Teile von Papua-Neuguinea als Kaiser-Wilhelms-Land deutsche Kolonie. Durch die Arbeit von Missionaren unter anderem aus dem deutschen Kaiserreich ist die Mehrheit der Bevölkerung christlich, gut ein Viertel katholisch. Nach seinem jüngsten Besuch in Papua-Neuguinea sagte Missio-Präsident Dirk Bingener, Glaube und Kirche gäben den Menschen Hoffnung. Seit 2016 hat das Land mit Kardinal John Ribat MSC, dem Erzbischof von Port Moresby, erstmals einen Kardinal.

Osttimor: Katholisches Land mit großer Armut

Osttimor, etwa 500 Kilometer nördlich von Australien, gehört zu den ärmsten Staaten Asiens. Die politischen Institutionen der jungen Republik funktionieren ordentlich, im Gesundheits- und Bildungsbereich wurden zuletzt vergleichsweise große Fortschritte verzeichnet.

Neben den Philippinen ist Osttimor das einzige mehrheitlich katholische Land Asiens. Derzeit stellen Katholiken 97 Prozent der Bevölkerung. Damit ist Osttimor das Land mit der stärksten Wachstumsrate katholischer Christen weltweit.

Über etwa 400 Jahre gehörte Osttimor zum portugiesischen Kolonialreich. 1975 wurde es von Indonesien annektiert. Die brutale indonesische Besatzung endete 1999 im Zuge eines Referendums, seit 2002 ist das Land unabhängig.

An den Vorbereitungen zum Besuch von Papst Franziskus in Osttimor hatte es zuletzt auch Kritik gegeben.

Singapur: Multireligiöses Land mit strengen Regeln

Die Finanz- und Handelsmetropole Singapur gilt als eines der reichsten Länder der Erde. Strenge Gesetze und hohe Strafen regeln das Zusammenleben der vielen verschiedenen Ethnien und Religionen. Meinungs- und Versammlungsfreiheit sind eingeschränkt, die Todesstrafe wird vor allem bei Drogendelikten vollstreckt.

Der seit 1965 unabhängige Stadtstaat ist nur gut halb so groß wie Rom – mit dem Aufschütten von Sand wird die Landfläche der Küstenstadt kontinuierlich erweitert. Unter den knapp sechs Millionen Einwohnern stellen mit knapp 75 Prozent die Chinesen die größte Bevölkerungsgruppe.

Mit gut 31 Prozent sind die meisten Einwohner Buddhisten, gefolgt von Menschen ohne Religionszugehörigkeit (20 Prozent). Christen belegen Platz drei mit knapp 19 Prozent, 395.000 Katholiken gibt es in Singapur.

Von Severina Bartonitschek (KNA)

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