Port Moresby, Papouasie Nouvelle Guinée/Papua-Neuguinea
Papua-Neuguinea vor Papstbesuch

Menschen hoffen auf Ausweg aus Perspektivlosigkeit und Gewalt

München ‐ Papst Franziskus ist bis zum 13. September in Südostasien und Ozeanien unterwegs. Eine Mammutreise in vier Länder, drei unterschiedliche Zeitzonen und in Regionen, die selten im Fokus der Weltöffentlichkeit stehen – wie Papua-Neuguinea.

Erstellt: 04.09.2024
Aktualisiert: 05.09.2024
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Am 2. September ist Papst Franziskus nach Indonesien aufgebrochen, am Freitag geht es weiter nach Papua-Neuguinea, dem Beispielland des Monats der Weltmission 2024. Für den Präsidenten von Missio München, Monsignore Wolfgang Huber, hat diese Reise eine doppelte Bedeutung. „Der Besuch des Heiligen Vaters ist für die Menschen in Papua-Neuguinea ein äußerst wichtiges Zeichen, dass sie nicht vergessen sind und dass sie Hoffnung schöpfen dürfen im Kampf für die Bewahrung ihrer Heimat, für Bildung und einen Ausweg aus Armut, Perspektivlosigkeit und Gewalt“, schreibt Huber.

Die Herausforderungen für die Menschen im Land sind groß. „Viele der rund 800 Ethnien in Papua-Neuguinea wurden in den letzten Jahren in kürzester Zeit in ein modernes Heute geworfen“, berichtet der Missio-Chef. „Unsere Projektpartner berichten uns, dass die Menschen vor Ort manchmal am liebsten die Pausentaste drücken würden, angesichts der radikalen gesellschaftlichen Veränderungen.“

Papua-Neuguinea und die Salomonen-Inseln auf der Weltkarte.
Bild: © Peter Hermes Furian/stock.adobe.com

Dennoch ist nun die Vorfreude groß; der Besuch des Heiligen Vaters werde von allen erwartet, nicht nur von den Katholiken, wie Missio-Partner Bischof Rozario Menezes aus der Diözese Lae in Papua-Neuguinea an Missio München schreibt. „Da das Land sowohl wirtschaftlich als auch politisch schwierige Zeiten durchmacht, hoffen wir, dass dieser Besuch den Menschen neue Kraft, Hoffnung und Freude bringen wird.“

Enorme Herausforderungen

Der Inselstaat im Pazifik steht vor enormen Herausforderungen. Die Folgen des Klimawandels gehören dort längst zur Realität: Wirbelstürme, Überschwemmungen und extreme Trockenheit treten immer häufiger auf und der steigende Meeresspiegel raubt vielen Bewohnern Stück um Stück ihr Land. Zugleich ist das rohstoffreiche Inselparadies in den Fokus internationaler Konzerne geraten. Weite Teile des Regenwaldes, der einst 80 Prozent des Landes eingenommen hatte und damit der drittgrößte der Erde war, sind innerhalb weniger Jahrzehnte gerodet worden. Kobalt, Nickel und Gold werden geschürft, die Fördertechniken verwandeln Flüsse in verseuchte Abwässer und Wälder und verödete Landschaften. Im Tiefseebergbau sollen künftig auch noch Manganknollen für die globale Energiewende abgeschürft werden – mit ungewissen Folgen für Mensch und Natur.

Bild: © Friedrich Stark/Missio München

Tagebau in Papua-Neuguinea

Auf seiner Reise soll Papst Franziskus auch die Diözese Vanimo nahe der Konfliktregion im Westteil der Insel Neuguinea besuchen, wo sich eine Unabhängigkeitsbewegung der indonesischen Beanspruchung widersetzt. Vielfach wird von Menschenrechtsverletzungen berichtet, von Vertreibung, Folter und Morden. Bischof Menezes, dessen Bistum der gleichen Kirchenprovinz angehört, freut sich über den angekündigten Besuch. „Der Heilige Vater hat beschlossen, die Diözese Vanimo zu besuchen, und die Menschen sind sehr gespannt darauf. Sie bewundern die Entschlossenheit des Heiligen Vaters, selbst in diesem Alter und im Kampf gegen die Krankheit seine Fürsorge und Sorge für die Menschen an der Peripherie zu zeigen“, schreibt er.

weltkirche.de

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