Schwieriger Zugang für Rettungskräfte

Erdrutsch in Papua-Neuguinea: Hunderte Tote befürchtet

Port Moresby ‐ Ein verheerender Erdrutsch in Papua-Neuguinea hat vermutlich Hunderte Todesopfer gefordert. Die Rettungsarbeiten werden durch weitere Erdrutsche erschwert.

Erstellt: 27.05.2024
Aktualisiert: 28.05.2024
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Bei einem Erdrutsch in Papua-Neuguinea sind nach ersten Schätzungen Hunderte Menschen ums Leben gekommen. Die Zufahrtsstraßen zu dem betroffenen Gebiet in der Provinz Enga sowie Kommunikationseinrichtungen seien beschädigt, teilte die Vertretung der Vereinten Nationen in der Hauptstadt Port Moresby am Samstag mit. Nach UN-Informationen werden mindestens 670 Personen vermisst, vorläufige Berichte deuteten auf eine erhebliche Zahl von Todesopfern hin.

Such- und Rettungsbemühungen seien im Gang, würden aber durch weitere Erdrutsche und herabstürzende Felsen erschwert, hieß es weiter. An den Maßnahmen beteiligten sich neben nationalen Behörden auch das Militär des pazifischen Inselstaats und die Vereinten Nationen. Australien habe damit begonnen, Hilfsgüter aus Port Moresby und aus dem nordost-australischen Brisbane heranzuschaffen.

Papua-Neuguinea liegt in der seismisch aktiven Vulkanzone des „Pazifischen Feuerrings“. Erst vor wenigen Tagen ereignete sich ein Beben der Stärke 4,5 im Hochland von Enga, das zu den am wenigsten entwickelten Regionen Papua-Neuguineas gehört.

Missio München unterstützt Nothilfe

Angesichts der dramatischen Situation in dem von einem heftigen Erdrutsch betroffenen Gebiet im Hochland von Papua-Neuguinea unterstützt Missio München die Nothilfe der katholischen Kirche vor Ort.

Wie der Weihbischof von Wabag, Justin Ain Soongie, in einer Nachricht an Missio mitteilte, sind Teams der Diözese bereits zu Fuß in dem unwegsamen Gelände unterwegs, um zunächst Essenspakete an die Betroffenen zu verteilen. „Die Bewohner der Dörfer rund um Yambali wurden im Schlaf überrascht“, so der Weihbischof. „Sie graben mit bloßen Händen nach ihren Angehörigen. Aber es wurden nur wenige Verschüttete geborgen. Wir bleiben an der Seite der Menschen und sehen, was wir noch tun können. Bitte beten Sie für die Opfer und die vielen hinterbliebenen Familien!“

Missio-Präsident Monsignore Wolfgang Huber drückte sein tiefstes Mitgefühl aus und sicherte den Menschen in der betroffenen Provinz Solidarität und konkrete Unterstützung zu: „Die Nachrichten aus Enga erfüllen uns mit Entsetzen und großer Trauer. Familien wurden auseinandergerissen oder ganz ausgelöscht. Die Menschen haben neben ihren Angehörigen und ihrer Gemeinschaft alles verloren: Ihre Häuser, ihr Vieh, ihr Land. Und das in einer Region, in der besonders die Frauen und Kinder schon vor dieser Katastrophe gelitten haben, da sie immer wieder zwischen ethnischen Konflikten zerrieben werden.“

dr/KNA/Missio München

28.05.2024: Informationen zur Missio-Nothilfe hinzugefüft /dr

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