Papst Leo XIV., der frühere Kardinal Robert F. Prevost, winkt nach seiner Wahl zum Papst am 8. Mai 2025 der Menge auf dem Petersplatz im Vatikan.
Die wichtigsten Stationen

Leo XIV./Robert Francis Prevost: Sein Leben bis zur Papstwahl

Rom  ‐ Woher kommt Papst Leo XIV.? Was hat er mit Peru zu tun und wie kam er in den Vatikan? Eine Übersicht

Erstellt: 09.05.2025
Aktualisiert: 09.05.2025
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Der neue Papst Leo XIV. aus den USA ist als Ordensmann in Rom, in der vatikanischen Kurie und der Weltkirche zuhause. Hier ein Überblick über wichtige Stationen seines Lebens vor der Wahl:

14. September 1955Robert Francis Prevost wird in Chicago in eine Familie mit französischen, italienischen und mütterlicherseits auch kreolischen Wurzeln hineingeboren. Der Sohn eines Schulleiters und einer Bibliothekarin ist der jüngste von drei Brüdern. An der Villanova University nahe Philadelphia absolviert er ein Studium der Mathematik und Philosophie.

1977: Eintritt in den Augustinerorden und Studium des Kirchenrechts in Rom.

1981: Ewige Ordensgelübde

1982: Priesterweihe

1985 bis 1987: erster Peru-Aufenthalt in der von Augustinern betreuten damaligen Gebietsprälatur (Sonderform eines Bistums) Chulucanas

1987: Promotion in Kirchenrecht mit einer Arbeit über seinen Orden. Leiter für Berufungen und Mission in der Augustinerprovinz in Olympia Fields in Illinois

1988 bis 1998: Leiter eines Ausbildungsprojekts für Ordensanwärter im Erzbistum Trujillo/Peru; zudem Professor für Kirchenrecht, Patristik und Moraltheologie am Priesterseminar

1998 bis 2001: Provinzialoberer der Augustiner in Peru

2001 bis 2013: Generalprior des Augustinerordens mit Sitz in Rom. Kurz nach der Jahrhundertwende erste Begegnung mit dem damaligen Erzbischof von Buenos Aires, Jorge Mario Bergoglio, dem späteren Papst Franziskus

2013: Papstwahl von Franziskus. Prevost lädt den neuen Papst als Generalprior ein, die Eröffnungsmesse des Generalkapitels der Augustiner Ende August in Rom zu feiern. Überraschend nimmt der Papst die Einladung an.

November 2014: Franziskus ernennt Prevost zum Interimsverwalter (Apostolischer Administrator) des Bistums Chiclayo im Nordwesten Perus. Im Dezember folgt die Bischofsweihe.

September 2015: Bischof von Chiclayo; kurz zuvor erhält Prevost zusätzlich zur US-Staatsbürgerschaft die peruanische. Später wird er zweiter Vize-Vorsitzender der Peruanischen Bischofskonferenz und von April 2020 bis Mai 2021 zusätzlich päpstlicher Interimsverwalter in der Hafen- und Millionenstadt Callao.

Januar 2023: Franziskus macht Prevost zum Leiter der Bischofsbehörde, quasi der Personalabteilung der katholischen Weltkirche. In dieser Funktion ist Prevost zuständig für einen Großteil der Bischofsernennungen weltweit. Zudem ist er Präsident der Päpstlichen Lateinamerika-Kommission. Prevost wohnt seither in der Generalkurie seines Ordens, in nächster Nähe zum Vatikan.

September 2023: Kardinalernennung

8. Mai 2025: Die im Konklave versammelten Kardinäle wählen Prevost im vierten Wahlgang zum neuen Papst. Er nimmt den Namen Leo XIV. an und stellt sich ausdrücklich in die Tradition von Franziskus. Er ist der erste Papst mit US-amerikanischem Pass und auch der erste mit peruanischem.

KNA

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