Relationships between tables in mysql database on server. Symbolbild Künstliche Intelligenz/Datenbank
Auf Konferenz zu Ethik und KI

Leo XIV. lobt „außergewöhnliches Potenzial“ von KI als „Werkzeug“

Vatikanstadt  ‐ Die ethische Nutzung Künstlicher Intelligenz ist derzeit eines der Hauptanliegen der katholischen Kirche. Papst Leo XIV. sieht darin „außergewöhnliche Potenzial“, mahnt aber auch zu Vorsicht.

Erstellt: 20.06.2025
Aktualisiert: 04.07.2025
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Papst Leo XIV. attestiert Künstlicher Intelligenz (KI) ein „außergewöhnliches Potenzial“ zum Wohl der Menschheit. Zugleich werfe ihre rasante Entwicklung auch tiefgreifende Fragen zum richtigen Einsatz dieser Technologie für die Schaffung einer wirklich gerechteren und menschlicheren Weltgesellschaft auf, so der Papst an Teilnehmer einer Konferenz zu Ethik und KI am Freitag in Rom.

Die Technologie müsse vor allem als ein Werkzeug behandelt werden, so Leo XIV. weiter. „In einigen Fällen wurde KI auf positive und sogar noble Weise eingesetzt, um mehr Gleichheit zu fördern. Aber es besteht auch die Möglichkeit, dass sie zum egoistischen Vorteil auf Kosten anderer missbraucht wird oder, schlimmer noch, Konflikte und Aggressionen schürt“, warnte das Oberhaupt von 1,4 Milliarden Katholiken.

Es gelte, das Wohlergehen des Menschen nicht nur materiell, sondern auch intellektuell und spirituell zu berücksichtigen, sagte Leo XIV. Die unantastbare Würde jedes Menschen müsse geschützt und der kulturelle wie spirituelle Reichtum und die Vielfalt der Völker der Welt müssten respektiert werden. Und: „Die Anerkennung und Achtung dessen, was den Menschen einzigartig macht, ist für die Diskussion über einen angemessenen ethischen Rahmen für die Regulierung der KI von grundlegender Bedeutung.“

Der Papst mahnte auch, die möglichen Folgen von KI auf die intellektuelle und neurologische Entwicklung von Kindern und Jugendlichen nicht aus dem Blick zu verlieren. „Unsere Jugend muss auf ihrem Weg zu Reife und echter Verantwortung unterstützt statt behindert werden“, so Leo XIV. Das Wohlergehen der Gesellschaft hänge von ihrer Möglichkeit ab, „ihre gottgegebenen Gaben und Fähigkeiten zu entfalten und mit einem freien und großzügigen Geist auf die Anforderungen der Zeit und die Bedürfnisse anderer zu reagieren“.

Keine Generation habe jemals so schnellen Zugang zu so vielen Informationen wie die heutige durch KI. Doch dürfe dieser Zugang nicht mit Intelligenz verwechselt werden, „die notwendig eine Offenheit des Menschen für die letzten Fragen des Lebens beinhaltet und eine Orientierung am Wahren und Guten widerspiegelt“.

KNA

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