
Leo XIV. stärkt Reformprozess der Weltsynode
Vatikanstadt ‐ In den vergangenen vier Jahren ließ Papst Franziskus die Katholiken weltweit nach ihren Wünschen und Sorgen fragen. Denn mit einem Reformprozess wollte er die Teilhabe für alle in der Kirche verbessern. Doch wie geht es nun weiter?
Aktualisiert: 27.06.2025
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Papst Leo XIV. hat die Spitze des Reformprozesses Weltsynode ermutigt. Er bete, dass ihre Arbeit fruchtbar sein werde, und danke ihnen, sagte er am Donnerstag im Vatikan vor Mitgliedern des Ordentlichen Rates des Generalsekretariates der Bischofssynode. Papst Franziskus (2013-2025) hatte das Projekt, an dem Geistliche und Laien, Männer und Frauen mitwirken, 2021 begründet, um neue Formen der Teilhabe in der Kirche zu entwickeln.
„Sein Erbe scheint mir vor allem darin zu bestehen, dass Synodalität ein Stil ist, eine Haltung, die uns hilft, Kirche zu sein und authentische Erfahrungen von Teilhabe und Gemeinschaft zu fördern“, sagte Leo XIV. Während seines Pontifikats habe Franziskus dieses „Konzept“ in den verschiedenen Synodalversammlungen weitergeführt, insbesondere in denen zur Ehe und Familie 2014 und 2015, sowie im weltweiten synodalen Prozess, der 2021 startete und in eine zweiteilige Bischofssynode im Vatikan 2023 und 2024 mündete.
„Die Bischofssynode behält selbstverständlich ihre institutionelle Physiognomie und wird zugleich durch die Früchte bereichert, die in dieser Zeit gereift sind“, bekräftigte der Papst. „Und Sie sind die Verantwortlichen, die diese Früchte ernten und zukunftsweisende Überlegungen anstellen.“ Einen konkreten Zeitplan oder Details für die Fortsetzung des Projekts nannte Leo XIV. nicht. Schon zu Beginn des Treffens hatte er gesagt, er wolle ein paar zentrale Gedanken teilen und anschließend zuhören.
Positive Rückmeldungen, harte Kritik
Bei der vorläufigen Abschlussversammlung der Weltsynode im Oktober 2024 wurden Beschlüsse gefasst, die Papst Franziskus umgehend in Kraft setzte. Als eine der letzten Amtshandlungen vor seinem Tod am 21. April verfügte er, dass die Bistümer und Gemeinden weltweit mehr Zeit bekommen sollen, die Beschlüsse vor Ort anzuwenden. In den kommenden Jahren sind mehrere Treffen geplant, die in einer allgemeinen Kirchenversammlung in Rom im Oktober 2028 gipfeln sollen.
Am Donnerstag berichtete Synoden-Generalsekretär Mario Grech dem Papst laut dem Portal Vatican News von positiven Rückmeldungen, aber auch heftiger Kritik am synodalen Prozess. Einige Bischöfe setzten das Schlussdokument in ihren Ortskirchen bereits um. Andere Diözesen warteten auf die Veröffentlichung der Erläuterungen zur Umsetzungsphase, um „mit größerer Klarheit und Einheitlichkeit“ vorgehen zu können, so der Kardinal.
Auch gebe es „Schwierigkeiten und Widerstände“, die Synodalität als einen „fruchtbaren Weg zur Erneuerung der Kirche anzuerkennen“, sagte Grech. Einige äußerten solche Vorbehalte in ausgeprägter Weise und beeinflussten damit andere. „Angesichts dieser Herausforderungen sind wir alle zu einer demütigen Haltung des Zuhörens und der Unterscheidung aufgerufen, in dem Bewusstsein, dass wir am Anfang eines ekklesiologischen Weges stehen, der die Identität und die Sendung der Kirche zutiefst in Frage stellt und betrifft“, so der Kardinal.
KNA

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