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Aushungern als Kriegswaffe angeprangert

Papst: Skandal des Hungers beenden

Rom  ‐ Der Papst fordert mehr Geld zur Bekämpfung des Hungers, statt zur Aufrüstung. In einer Botschaft an die UN-Welternähungsorganisation prangert er vor allem den Einsatz des Hungers als Kriegswaffe an.

Erstellt: 30.06.2025
Aktualisiert: 02.07.2025
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Papst Leo XIV. bezeichnet den anhaltenden Hunger in vielen Teilen der Welt als beschämend und traurig. Obwohl die Erde genug Lebensmittel für alle produzieren könnte, hätten immer noch so viele Menschen nicht genug zu essen, kritisierte der Papst in einer Botschaft an die UN-Welternährungsorganisation FAO am Montag in Rom. Die katholische Kirche unterstütze alle Initiativen zur Beendigung dieses „Skandals“, betonte der 69-Jährige vor den Teilnehmenden der 44. FAO-Konferenz.

Insbesondere prangerte Leo XIV. das Aushungern der Bevölkerung als Kriegswaffe an. So würden immer häufiger das Abbrennen von Feldern, Viehdiebstahl und die Blockade von Hilfslieferungen von denen eingesetzt, die ganze wehrlose Bevölkerungsgruppen unter Kontrolle bringen wollten. Unzählige Menschen verhungerten, während die politischen Führer durch Korruption und Straffreiheit reich würden. „Deshalb ist es an der Zeit, dass die Welt klare, erkennbare und einvernehmliche Grenzen setzt, um diese Übergriffe zu ahnden und die Verantwortlichen und Täter zu verfolgen“, forderte der Papst.

Weiter rief Leo XIV. zum Dialog für Frieden und Stabilität auf. Denn ohne diese werde es keine widerstandsfähigen Agrar- und Ernährungssysteme geben. Bei deren Aufbau dürfe der Klimaschutz nicht aus dem Blick geraten: Es müssten Strategien entwickelt werden, die der Regeneration der biologischen Vielfalt und des Bodenreichtums Vorrang einräumten. „Die Produktion von Lebensmitteln reicht nicht aus, es muss auch sichergestellt werden, dass die Ernährungssysteme nachhaltig sind und eine gesunde und erschwingliche Nahrung für alle gewährleisten.“

Der Papst verurteilte den Einsatz finanzieller Mittel und innovativer Technologien für die Aufrüstung, statt für die Beseitigung von Ungleichheiten und rief zu konkreten politischen Maßnahmen auf. „Nie zuvor war es so dringend notwendig wie heute, dass wir zu Friedensstiftern werden und uns für das Gemeinwohl einsetzen, das allen zugute kommt und nicht nur einigen wenigen, die ohnehin immer dieselben sind“, so Leo XIV.

KNA

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