
Ein neuer Papst ist gewählt
Vatikanstadt ‐ Gänsehautmoment auf dem Petersplatz: Am Donnerstagabend wurde ein neues Oberhaupt der 1,4 Milliarden Katholiken gewählt – dann doch schneller, als zuvor von manchen befürchtet.
Aktualisiert: 09.05.2025
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Die 1,4 Milliarden Katholiken weltweit haben einen neuen Papst. Am Donnerstagabend um 18.08 Uhr quoll weißer Rauch aus dem Schornstein über der Sixtinischen Kapelle im Vatikan. Dort waren seit Mittwoch 133 Kardinäle der katholischen Weltkirche versammelt, um einen Nachfolger für den am Ostermontag gestorbenen Papst Franziskus zu wählen.
Zehntausende auf dem Petersplatz jubelten, als das Rauchsignal der Kardinäle sichtbar wurde. Es bedeutet, dass mehr als zwei Drittel der wahlberechtigten Kardinäle für den neuen Papst gestimmt haben. Viele Menschen aus allen Teilen Roms strömten zum Vatikan, um seinen Namen zu erfahren und ihn zu sehen. Die Glocken der Kirchen in Rom läuteten, es waren laute Rufe „Viva il Papa“ zu hören. Der Autoverkehr wurde umgelenkt.
Ideales „Konklave“-Wetter
Schon am Nachmittag waren Menschen auf den Petersplatz geströmt, um das Ergebnis des dritten und vierten Wahlgangs zu erfahren. Manche rannten, um in die erste Reihe zu kommen. Über dem Petersdom kreisten Hubschrauber und Drohnen. Auf dem Platz waren Fahnen vieler Nationen zu sehen, darunter Brasilien, Frankreich, die gelb-weiße Flagge der Vatikanstadt, und auch ein Schirm in Regenbogenfarben. Eine Gruppe sang auf Spanisch. Es herrschte ideales „Konklave“-Wetter: Viele zeigten sich froh, dass die Papstwahl nicht in den ungemütlichen Januar oder in den heißen Sommer fiel.
Während alle auf den Schornstein starrten, marschierten noch betende Pilgergruppen Richtung Heilige Pforte des Petersdoms. Nach einiger Zeit wurde vereinzeltes Klatschen laut. Es strömten kontinuierlich weitere Menschen auf den Platz, während es langsam Richtung Feierabend in Rom ging.
Um 17.56 Uhr zeigte sich eine Taube auf dem First der Sixtinischen Kapelle - manche werteten dies als Zeichen, dass nun der Heilige Geist anwesend sei. Einige Minuten später war dann eine ganze Möwenfamilie samt Küken auf dem Dach der Kapelle zu sehen; die Menschen auf dem Petersplatz quittierten das Schauspiel mit Beifall. Und dann kam der weiße Rauch, der um 18.08 Uhr vom berühmtesten Schornstein der Welt aufstieg.
Spannung vor der ersten Ansprache
Laut der Wahlordnung musste der neu gewählte Bischof von Rom unterdessen die Wahl annehmen und in ein weißes Gewand eingekleidet werden. Die erste Ansprache und der erste Segen eines neuen Papstes finden in der Regel etwa eine Stunde nach dem weißen Rauch statt, also ab 19 Uhr.
Mit der Wahl am zweiten Tag des Konklaves enden Spekulationen darüber, ob Debatten unter den Kardinälen über den Kurs der Kirche zu einem zähen Ringen um einen Nachfolger für Papst Franziskus führen würden.
Franziskus hatte in seinem Pontifikat von 2013 bis 2025 einige Öffnungen in der Moraltheologie und in der Lehre der katholischen Kirche eingeleitet. Zudem hatte er durch Gesten der Nächstenliebe auch viele Menschen außerhalb der Kirche angesprochen.

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