Lichtblick: Ozonloch über Antarktis schrumpft

UN-Bericht: Tempo des Klimawandels alarmierend beschleunigt

Genf ‐ Das globale Klima hat sich in den vergangenen Jahren immer schneller verändert. Das geht aus einem Überblicksbericht über das Jahrzehnt 2011 bis 2020 hervor, der von der Weltwetterorganisation WMO am Dienstag während der Klimakonferenz COP28 in Dubai veröffentlicht wurde.

Erstellt: 05.12.2023
Aktualisiert: 07.12.2023
Lesedauer: 

Demnach führten die weiterhin steigenden Treibhausgaskonzentrationen zu Rekordtemperaturen an Land und in den Weltmeeren. Zugleich sei eine „dramatische Beschleunigung der Eisschmelze und des Anstiegs der Meeresspiegel“ zu beobachten.

Alarmiert äußerten sich die Wissenschaftler vor allem über die Veränderungen in den Polarregionen und in Hochgebirgen. Gletscher schmolzen in nie dagewesener Weise mit langfristigen Folgen für die Wasserversorgung von Millionen Menschen. Der Eisschild der Antarktis habe in dem betrachteten Zeitraum fast drei Viertel mehr Eis verloren als zwischen 2001 und 2010. Dies lasse bedrohliche Folgen für niedrig gelegene Küstenregionen und Staaten erwarten.

Als Lichtblick nennt der Bericht das Schrumpfen des Ozonlochs über der Antarktis. Dies sei ein Erfolg konzertierter Maßnahmen zum Ausstieg aus den betreffenden Chemikalien. Hoffnungen setzen die Experten auch auf bessere Frühwarnsysteme. Zudem hätten sich die Ausgaben für Klimaschutz im vergangenen Jahrzehnt verdoppelt; bis 2030 müssten die Beträge allerdings mindestens versiebenfacht werden.

Bild: © NicoElNino/stock.adobe.com

Symbolbild

WMO-Generalsekretär Petteri Taalas mahnte nachdrücklich zu entschiedeneren Maßnahmen gegen den Klimawandel. Jedes Jahrzehnt seit den 1990er Jahren sei wärmer gewesen als das vorherige. „Wir sehen keine unmittelbaren Anzeichen für eine Umkehr dieses Trends“, sagte der finnische Wissenschaftler. Die Meeresspiegel stiegen doppelt so schnell als vor weniger als einer Generation. Die Menschheit verliere das Rennen um die Rettung der Gletscher und der Eisschilde. Den Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren, habe „oberste und dringlichste Priorität“, wenn der Klimawandel nicht außer Kontrolle geraten solle.

Taalas warnte auch vor den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen der immer häufigeren Dürren, Hitzewellen, Überschwemmungen, Stürme und Waldbrände. Die Naturkatastrophen schädigten Infrastruktur, zerstörten landwirtschaftliche Erträge, führten zu Trinkwassermangel und zu Massenvertreibungen.

KNA

Mehr zum Thema