Deutschland sagt 60 Millionen Euro für Klimafonds zu
Berlin/Baku ‐ Die Länder des Südens haben kaum Mittel, um sich gegen Klimakrisen zu wappnen. Die reichen Industriestaaten sollen deshalb Geld zur Vorbeugung bereitstellen. Deutschland positioniert sich als größter Geldgeber für Anpassungsmaßnahmen.
Aktualisiert: 20.11.2024
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Deutschland hat beim Weltklimagipfel in Baku erneut insgesamt 60 Millionen Euro für den Klimaanpassungsfonds zugesagt. Jeweils 30 Millionen Euro sollen dabei vom Bundesumweltministerium und vom Auswärtiges Amt finanziert werden, teilten beide Ministerien am Dienstag in Berlin mit.
Deutschland leiste so erneut einen signifikanten Beitrag, um einkommensschwächeren Ländern eine Anpassung an den Klimawandel und damit auch globale Stabilität zu ermöglichen, hieß es zur Begründung. Der Anpassungsfonds unterstützt diejenigen Länder, die am stärksten gefährdet sind, sich auf die Folgen der globalen Erwärmung einzustellen und dabei künftige Klimaschäden durch vorausschauendes Handeln zu vermeiden. Deutschland ist der größte Geber für dieses Finanzierungsinstrument.
Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) erklärte, konkrete Anpassungsmaßnahmen in den Partnerländern trügen bereits heute dazu bei, dass Länder widerstandsfähiger geworden seien und zugleich den Schutz der Artenvielfalt verbessern könnten.
Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) erklärte, dass Killerstürme, Jahrhundertfluten, massive Dürren und steigender Meeresspiegel bereits traurige Realität seien. Der Klimawandel bedrohe global die Lebensgrundlagen. Der deutsche Beitrag sei auch ein wichtiges Zeichen der Solidarität mit den Ländern, die am stärksten vom Klimawandel betroffen seien.
Die Entwicklungsorganisation Oxfam begrüßte die Zusage. „Der Fonds wird von allen Seiten als wirkungsvolles Instrument anerkannt“, sagte Klima-Experte Jan Kowalzig. Mit der Zusage setze Deutschland nun andere Länder unter Zugzwang. Insgesamt benötige der Fonds im kommenden Jahr 300 Millionen US-Dollar.
Beiträge zum Fonds stärkten das Vertrauen zwischen armen und reichen Ländern, auch wenn die Zusage angesichts des wachsenden Bedarfs in den gefährdeten Ländern einen relativ kleinen Beitrag darstelle. Auch Deutschland selber profitiere: Der Klimawandel könne zu sozialen Verwerfungen, Konflikten und Gewalt in den betroffenen Ländern führen. „Das aber hat in unserer vernetzten Welt früher oder später auch negative Auswirkungen auf Deutschland und unsere wirtschaftliche Entwicklung.“
KNA