Regenwald (links) und Münzen (rechts). Symbolbild Klimafinanzierung
Kirchliche Organisationen startet Divestment-Initiative zur Weltklimakonferenz

Klimaschädlichem Handeln das Geld entziehen

Berlin/Belém  ‐ Ein Schritt, der Druck macht: 46 große kirchliche Einrichtungen in Deutschland stoppen Investitionen in fossile Energien. Was sie von der COP30 in Brasilien erwarten.

Erstellt: 18.11.2025
Aktualisiert: 17.11.2025
Lesedauer: 

46 große kirchliche Institutionen aus Deutschland investieren nicht mehr in fossile Energieträger. Wie die Initiative Christians for Future Deutschland am Dienstag anlässlich der Weltklimakonferenz (COP30) im brasilianischen Belém mitteilte, ist dies nach Anzahl der beteiligten Einrichtungen die größte Divestment-Veröffentlichung in der Geschichte Deutschlands.

Neben 42 Mitgliedern des Arbeitskreises Kirchlicher Investoren (AKI) - darunter die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), fast alle evangelischen Landeskirchen, kirchliche Finanzinstitutionen und diakonische Werke - sind daran auch mehrere katholische Organisationen beteiligt, wie die Zentraleuropäische Jesuitenprovinz, die Steyler Bank und die Pax-Bank für Kirche und Caritas. Koordiniert wurde die deutsche Veröffentlichung von der Initiative Christians for Future.

Die aktuelle Divestment-Initiative geht weit über Deutschland hinaus: Koordiniert von der internationalen Laudato Si' Bewegung, verkündeten weltweit 60 kirchliche Institutionen ihr Divestment aus fossilen Energien. Gemeinsam senden sie ein deutliches Signal an die Weltklimakonferenz in Brasilien: Es sei höchste Zeit, Investitionen aus fossilen Energieträgern abzuziehen und in eine gerechte, nachhaltige Zukunft zu investieren.

Auch katholische Organisationen mit dabei

Katholische Bischöfe aus Afrika, Asien, Lateinamerika und der Karibik hatten in einem gemeinsamen Appell ein Ende der Nutzung fossiler Energieträger gefordert, auch aufgrund der „ökologischen und moralischen Schuld gegenüber dem Globalen Süden“. Der Weltkirchenrat bezeichnete die COP30 als entscheidenden Zeitpunkt, der die Stimmen indigener Völker, junger Menschen und besonders betroffener Gemeinschaften in den Mittelpunkt stellen müsse.

So setzen sich die Kirchen mit konkretem Handeln für Klimagerechtigkeit ein: Die Mitglieder des Arbeitskreises Kirchlicher Investoren schließen Investitionen in die Förderung von Kohle sowie in unkonventionelle Öl- und Gasförderung aus. Die Jesuiten, die Steyler Mission, die Steyler Bank und die Pax-Bank für Kirche und Caritas verzichten vollständig auf Investitionen in fossile Brennstoffe.

Christians for Future ist eine ökumenische Bewegung innerhalb der globalen Fridays for Future-Initiative. Sie setzt sich für eine klimagerechte Zukunft aus christlicher Perspektive ein.

Die Laudato Si' Bewegung ist eine weltweite, informelle katholische Bewegung, die sich für Umweltschutz, soziale Gerechtigkeit und eine nachhaltige Welt einsetzt. Namensgebend und motivierend wirkte die Umweltenzyklika „Laudato si“, die Papst Franziskus 2015 veröffentlicht hatte.

KNA

Mehr zum Thema