Adveniat-Weihnachtsaktion 2025 eröffnet
Mainz ‐ Adveniat ruft zum Schutz des Amazonas und der Unterstützung indigener Gemeinschaften auf. Bei der Eröffnung der bundesweiten Weihnachtsaktion fordert Bischof Kohlgraf ein entschlossenes Eintreten für die Bewahrung der Schöpfung.
Aktualisiert: 01.12.2025
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Mit einem feierlichen Gottesdienst im Mainzer Dom hat das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat am 1. Advent seine bundesweite Weihnachtsaktion unter dem Leitwort „Rettet unsere Welt – Zukunft Amazonas“ eröffnet. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf rief darin angesichts der enttäuschenden Ergebnisse der jüngsten Weltklimakonferenz zu mehr Entschlossenheit beim Schutz der Schöpfung auf.
In seiner Predigt betonte Kohlgraf die Zusammenhänge zwischen Ungerechtigkeit, Umweltzerstörung und Flucht. Die Menschheit drücke „immer wieder auf die globale Snooze-Taste“, statt aufzuwachen. Der christliche Glaube sei kein „Opium des Volkes“, also kein Rückzug aus der Wirklichkeit, sondern „ein Wecker, der uns mahnt, die Wirklichkeit nicht zu verdrängen“. Die Adveniat-Aktion mache deutlich, dass die christliche Botschaft immer auch politische Konsequenzen habe: „Sie mahnt zu Maßhalten, Gerechtigkeit, Solidarität, Nächstenliebe und zum Einsatz für Menschen am Rande sowie für unser gemeinsames Haus“, so der Mainzer Bischof.
Auch Rheinland-Pfalz‘ Ministerpräsident Alexander Schweitzer nahm am Gottesdienst teil. Nachhaltigkeit kenne keine Grenzen – und Verantwortung auch nicht, sagte er beim anschließenden Empfang. Als Land trage Rheinland-Pfalz Verantwortung weit über die eigenen Grenzen hinaus und engagiere sich gemeinsam mit Partnern im Globalen Süden für Armutsbekämpfung, Bildung und Klimaschutz. Politisches Handeln und Engagement vor Ort seien entscheidend für eine lebenswerte Zukunft. „Nur gemeinsam schaffen wir eine gerechte und lebenswerte Zukunft – für uns und für die kommenden Generationen“, so der SPD-Politiker.
Zeichen der Verbundenheit und Solidarität
Ein eindrückliches Zeugnis aus dem Amazonasgebiet brachte Schwester Elis dos Santos aus Manaus mit. Die Adveniat-Partnerin berichtete von der Bedrohung der indigenen Völker durch Abholzung, Rohstoffabbau und Umweltverschmutzung. „Ich komme aus einem Land, das Widerstand leistet, singt und leidet – und wo doch jeder neue Tag auch ein Akt der Hoffnung ist“, sagte sie im Eröffnungsgottesdienst. Die Beziehung zur Schöpfung dürfe nicht länger von einer „Logik der Ausbeutung“ geprägt sein. Die Adveniat-Aktion sei für sie ein Zeichen tiefer Verbundenheit und dauerhafter Solidarität. Derzeit ist die Ordensfrau in Deutschland unterwegs, wo sie von ihrer Arbeit berichtet.
Adveniat-Hauptgeschäftsführer Pater Martin Maier warnte vor den dramatischen Folgen der rücksichtslosen Ausbeutung der Natur im Amazonasgebiet. Flüsse, Wälder und Lebensräume würden zerstört – mit verheerenden Auswirkungen für Menschen, Tiere und Pflanzen. Flüsse verbänden Menschen, spendeten lebenswichtiges Trinkwasser und liessen Pflanzen wachsen und seien Nahrungsquelle, so Jesuiten-Pater Maier. „Doch die Lebensadern unserer Welt trocknen aus, werden ausgebeutet und vergiftet.“
Ähnlich äußerte sich Adveniat-Projektpartner und Bischof Vicente Ferreira aus dem Bistum Livramento de Nossa Senhora in Brasilien. „Als Kirche stehen wir klar auf der Seite der Menschen, die Opfer dieser maßlosen Ausbeutung von Bodenschätzen und der menschengemachten Klimaerhitzung werden“, so Ferreira. Viele Menschenrechtsverteidiger würden bedroht; umso wichtiger sei die Unterstützung auch aus Deutschland.
Seit mehr als 60 Jahren schlägt die Adveniat-Weihnachtsaktion eine Brücke der Solidarität zwischen Deutschland und Lateinamerika. Die Weihnachtskollekte am 24. und 25. Dezember in allen katholischen Kirchen Deutschlands kommt traditionell den Projekten des Lateinamerika-Hilfswerks zugute.
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