Objektive und Objekthalter eines Mikroskops. Symbolbild Labor, Forschung, Medizin, Mikrobiologie, Viren, Virus, Gesundheit (2024)
Offener Brief an Entwicklungsministerin

Medmissio: Gesundheitsversorgung weltweit nicht gefährden

Bonn  ‐ Die geplanten Kürzungen in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit sorgen weiter für Diskussionen. In einem offenen Brief richten Organisationen aus der Kooperation im Gesundheitswesen einen Appell an die zuständige Ministerin Alabali-Radovan.

Erstellt: 24.07.2025
Aktualisiert: 24.07.2025
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Mehrere mit Gesundheitsthemen befasste Hilfsorganisationen, darunter Medmissio, fordern, dass Deutschland bei seinem Einsatz für weltweite Gesundheit nicht nachlassen dürfe. Sie wenden sich mit einem Offenen Brief an Entwicklungsministerin Reem Alabali Radovan (SPD) und dringen auf eine „ausgewogene und vielfältige Gesundheitsstrategie“ in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit. „Gesundheit kennt keine Grenzen, deshalb liegt es im ureigenen Interesse Deutschlands, sich weiterhin aktiv für globale Gesundheit zu engagieren“, heißt es mit Verweis etwa auf Pandemien wie Covid-19, wachsende Mobilität und  die Auswirkungen des Klimawandels. Prävention und der Aufbau resilienter  Gesundheitssysteme müsse dort ansetzen, wo Risiken entstehen, oft in Regionen mit  eingeschränktem Zugang zu medizinischer Versorgung

Tilman Rüppel, Referent bei Medmissio und Verfasser des Schreibens, unterstrich am Donnerstag die Rolle von zivilgesellschaftlichen Organisationen. Sie arbeiteten „oft unmittelbar mit betroffenen Menschen und Gemeinschaften zusammen, insbesondere in entlegenen oder fragilen Regionen, wo staatliche oder multilaterale Strukturen an ihre Grenzen stoßen“. Diese Nähe ermögliche eine „passgenaue Ausrichtung“ von Maßnahmen an den Bedürfnissen der Menschen vor Ort. In der Entwicklungszusammenarbeit müsse die zivilgesellschaftliche Kooperation daher gleichberechtigt gefördert werden.

Das Entwicklungsministerium müsse auch künftig auf eine „starke, vielfältige und komplementär aufgestellte“ Entwicklungszusammenarbeit im Gesundheitswesen setzen. Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit könne auf ein „großes Potenzial einer lebendigen und engagierten Zivilgesellschaft“ im Inland und in den Partnerländern bauen. Die Kombination multilateraler Effektivität, bilateraler Steuerbarkeit und zivilgesellschaftlicher Reichweite sei dabei der Schlüssel für eine glaubwürdige, solidarische und zukunftsfähige Gesundheitspolitik im globalen Kontext. An dem Brief sind unter anderen auch das Aktionsbündnis gegen Aids, die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung und Tierärzte ohne Grenzen beteiligt.

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Den kompletten offenen Brief an Bundesministerin Alabali-Radovan finden Sie hier:

https://www.medmissio.de/allgemein/offener-brief-an-bundesministerin-alabali-radovan/

KNA /dr

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