„Was wäre das Evangelium, wenn wir Schwache und Kranke vergessen?“
Der Würzburger Weihbischof Ulrich Boom ist von seiner Reise in das tansanische Partnerbistum Mbinga zurückgekehrt. Dort hat er gemeinsame Partnerschaftsprojekte besucht – und über den Synodalen Weg gesprochen.
Aktualisiert: 17.11.2023
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Zwei große Firmungen, die Einweihung der großen Labor- und Krankenpflegeschule LIHETI (Litembo Health Training Institute) in Litembo und ein Gespräch mit dem diözesanen Klerus über den Synodalen Weg in Deutschland: Das waren die Höhepunkte des Besuchs von Weihbischof Ulrich Boom im tansanischen Partnerbistum Mbinga. Wie das Bistum Würzburg mitteilt, nahmen am Festgottesdienst in Litembo und der anschließenden Feier rund 3000 Personen teil – darunter auch hochrangige Politiker wie der stellvertretende tansanische Gesundheitsminister, der örtliche Parlamentsabgeordnete sowie die Regionalpräsidentin.
Dabei erinnerte Weihbischof Boom an die seit 34 Jahren bestehende Bistumspartnerschaft zwischen den Bistümern Mbinga und Würzburg. „Seit 34 Jahren gibt es unsere Partnerschaft. Es durften viele Freundschaften in diesen Jahren wachsen durch die vielen Projekte, die durch die Initiativen von Gemeinden und engagierten Menschen gefördert wurden.“ Das Zeugnis des Evangeliums sei stets das gemeinsame Anliegen. Zu diesem Zeugnis des Evangeliums von der Liebe Gottes gehörten Bildung, Ausbildung und Gesundheit. „Was wäre das Evangelium, wenn wir Schwache und Kranke vergessen?“ Der Weihbischof gratulierte im Namen der Diözese Würzburg und von Bischof Dr. Franz Jung dem gastgebenden Bischof John Ndimbo, der ganzen Diözese Mbinga und allen Bewohnern der Region, zur Fertigstellung der Labor- und Krankenpflegeschule.
Die Labor- und Krankenpflegeschule von Litembo wurde mit Unterstützung der Diözese Würzburg und vieler privater Spender finanziert und bietet am vom Bistum Mbinga getragenen Krankenhaus von Litembo für insgesamt 360 Auszubildende die Möglichkeit einer qualifizierten und staatlich anerkannten Ausbildung im Gesundheitsbereich. Ausgebildet wird an der Institution, die auch mit Medmissio in Würzburg (vormals Missionsärztliches Institut) kooperiert, in den Berufsbereichen Krankenpflege, Labortechnik und „Clinical Officer“. Letztere sind eine Art Schnittstelle zwischen Intensivpflegepersonal und Ärzteschaft. Medmissio-Labortechnikerin Hannelore Fleischmann kümmert sich um die Fortbildung der Lehrkräfte und arbeitet mit diesen an einer optimalen Umsetzung der vorgeschriebenen Lehrpläne.
Hunderte Firmlinge und spannender Austausch
Daneben besuchte Weihbischof Boom weitere Ortschaften. Am Sitz der Pfarrei Mpapa spendete er 306 jungen Menschen das Sakrament der Firmung, weitere 144 kamen in der Filialkirche Kingirigiti hinzu. Das war, hört man aus der Reisedelegation, in dieser Größenordnung auch für den erfahrenen Weihbischof ein ungewohntes Erlebnis gewesen. In Dumbi, dem in bergiger Landschaft gelegenen Heimatort von Bischof John Ndimbo, zelebrierte er schließlich gemeinsam mit diesem in der Pfarrkirche einen Gottesdienst und assistierte bei einer Trauung.
Viel Zeit nahm sich der Würzburger Besucher zudem für den Austausch mit den rund 70 Priestern des Bistums Mbinga. Die Geistlichen hatten zuvor ein von Dr. Felix Genn, Bischof von Münster, auf Englisch verfasstes Heft mit Informationen zum Synodalen Weg erhalten. Im Gespräch, das Father Lukas Kombe übersetzte, tauschte sich Weihbischof Boom mit den Geistlichen über Fragen der Rolle von Laien und Frauen in der jeweiligen Gesellschaft aus. Eine Erkenntnis: Die wichtigen Themen in Mbinga waren weitgehend deckungsgleich.
weltkirche.de mit Information des Bistums Würzburg