Jugendliche aus Mbinga, Óbidos und Würzburg gemeinsam auf dem Weltjugendtag
Würzburg ‐ Herzliche Aufnahme in Gastfamilien, spannende kulturelle Vielfalt, Blicke auf den Papst und 35 Grad Hitze: Davon berichtet eine ganz besondere Gruppe junger Menschen, die am Weltjugendtag (WJT) in Lissabon teilgenommen hat.
Aktualisiert: 30.08.2023
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Sie kamen aus den Partnerdiözesen Mbinga in Tansania, Óbidos in Brasilien sowie Würzburg in Deutschland und waren gemeinsam auf dem Weltjugendtag (WJT): Insgesamt rund 75 Jugendliche haben sich von Würzburg aus im Bus aufgemacht in Richtung Lissabon, um gemeinsam an der Großveranstaltung teilzunehmen.
Sieben Gäste waren extra wegen des Weltjugendtags aus der Würzburger Partnerdiözese Mbinga angereist. Neun Teilnehmer stellte die Partnerdiözese Óbidos. Sie alle waren mit rund 60 jungen Menschen aus Deutschland am Montag, 24. Juli, von Würzburg aus mit Bussen nach Portugal aufgebrochen. Vor dem eigentlichen WJT von Dienstag bis Sonntag, 1. bis 6. August, in Lissabon und Umgebung hatten die Pilger in der portugiesischen Diözese Aveiro an „Tagen der Begegnung“ teilgenommen. Sie berichten, die Portugiesen hätten sie mit offenen Armen empfangen. Die Brasilianer, Tansanier und Deutsche äußerten sich beglückt über die herzliche Aufnahme. Die meisten Pilger hatten die Möglichkeit, sogar zweimal in Gastfamilien unterzukommen – bei den „Tagen der Begegnung“ im portugiesischen Aveiro und während des WJT in der Ortschaft Torres Novas nahe Fatima.
Elizabeth Bismas Ndunguru (24) aus der Diözese Mbinga war sich vorab nicht sicher, wie sich die Ankunft in Portugal anfühlen würde. „Aber alle sind locker und freundlich gewesen“, lobte sie. Vor allem die Äpfel in Portugal habe sie genossen. In Tansania seien Äpfel sehr teuer. Ihre Mitpilgerin Adolphina Kapinga (24) freute es, dass sie sich beim Essen nicht groß umstellen musste. Fisch, Reis und Bohnen – das sei ihr von zu Hause bekannt gewesen. Teofrida Hyera (22) ergänzte: „Ich bin unendlich dankbar, dass ich nach Europa kommen konnte. Ich hätte nicht gedacht, dass ich die Chance dazu bekommen würde.“ Schwierig sei es lediglich gewesen, sich sprachlich zu verständigen, war aus der Gruppe zu hören. Und mehr Zeit zum Rasten wäre gut gewesen, äußerte Laurent Fedinant Nyenyembe (24).
Zu Tränen gerührt
Anna Nditi (24) hat der letzte Tag des WJT am besten gefallen, weil sie bei der Abschlussmesse Papst Franziskus sah. Auch für die brasilianischen Pilger war die Nähe zum Papst das Glanzlicht dieses Weltjugendtags. Sie hatten extra langes Warten in Kauf genommen, um sich günstige Plätze zu sichern. Bei der Fahrt des Papstes durch die Pilgermenge wurde ihre Geduld dann aber belohnt. „Der Moment mit dem Papst war ein einziger und unvergesslicher Moment für jemanden, der in der Kirche groß geworden ist und die Bedeutung des Papstes für die Kirche kennt“, so Daniela Machado (19). Ihr Landsmann Namofo Kaxuyana Tiriyó (21) ergänzte, er hätte nie gedacht, dass er dem Papst einmal so nahe kommen werde. Die Begegnung habe ihn zu Tränen gerührt.
Auch die deutschen WJT-Pilger hatten starke Eindrücke mitgebracht. Elisa Nötscher (18) aus Zellingen hat das Fest der Nationen in Aveiro in besonders guter Erinnerung. Die Stimmung sei bestens gewesen, als die Angehörigen verschiedener Länder auf der Bühne ihre Heimat präsentierten. Die deutschen Pilger führten einen Schuhplattler auf, den sie beim Vortreffen in Würzburg geübt hatten.
Die Ankunft der Deutschen habe die Gastfamilien mehr gefreut als die Ankommenden selbst, berichtete Mariell Augsten (16) aus Ebenhausen und fügte hinzu: „Sie haben sich Mühe gegeben, dass wir nicht verhungert sind.“ Bei den Tagen der Begegnung in Aveiro trafen die deutschen WJT-Teilnehmer auf Italiener und Portugiesen. Jens Bohatsch (22) aus Bad Kissingen war davon beeindruckt, wie sie zu einer großen Gemeinschaft zusammenwuchsen. In Portugal habe er gespürt, dass er nicht allein sei mit seinem Glauben, sagte Bohatsch, der der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) angehört. Außerdem ist er – wie auch Augsten und Nötscher – im Ministrantendienst aktiv.
Große Vielfalt
BDKJ-Diözesanvorsitzende Judith Wünn (26) gehörte in Portugal zum diözesanen WJT-Leitungsteam. „Es war sehr heiß und körperlich anstrengend“, blickte sie zurück. Bei 35 Grad habe die Sonne heftig gebrannt. Als BDKJ-Verantwortliche hat Wünn schon einiges unternommen. Aber der WJT sei etwas Besonderes gewesen, weil die jungen Leute aus den Partnerdiözesen Mbinga und Óbidos dabei waren. Zudem begegnete Wünn beim WJT jungen Menschen aus anderen Ländern, die zum Beispiel das Priesteramt für die Frau entschieden ablehnen. „Ich fand es spannend, viele konservative Menschen zu treffen“, bilanzierte Wünn. Das habe ihr bewusst gemacht, dass Vielfalt wichtig sei.
Zum Weltjugendtag gereist waren die Jugendlichen aus Brasilien, Tansania und Deutschland gemeinsam von Würzburg aus mit dem Bus, die Reise dauerte jeweils rund zwei Tage.
Weltkirche im Bistum Würzburg
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