An einem Pullover ist eine Aids-Schleife befestigt

Weltweit 1,3 Millionen HIV-Neuinfizierte – Mittel brechen weg

Weniger Menschen auf der Welt stecken sich mit HIV an. Doch von einem Sieg über die Krankheit kann keine Rede sein, warnen die UN. Zumal es auch negative Entwicklungen gibt.

Erstellt: 14.07.2025
Aktualisiert: 10.07.2025
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Etwa 1,3 Millionen Menschen haben sich weltweit im vergangenen Jahr mit dem HI-Virus neu infiziert. Im Vergleich zu 2010 entsprach dies einem Rückgang um 40 Prozent, wie aus dem am Donnerstag veröffentlichten Bericht der UN-Organisation UNAIDS hervorgeht. Noch größer war der Rückgang an Neuinfektionen in Subsahara-Afrika mit etwa 56 Prozent sowie der Rückgang bei Kindern, die sich im Mutterleib infizieren, mit 62 Prozent. Auch die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit der durch HIV ausgelösten Aids-Erkrankung hat mit rund 630.000 stark abgenommen.

Dennoch warnte die Organisation davor, dass das Ziel der Weltgemeinschaft, HIV bis zum Jahr 2030 global besiegt zu haben (Ziel 3.3 der Agenda 2030), derzeit nicht erreichbar sei. Dazu müssten die Zahl der Neuinfektionen bereits im laufenden Jahr unter 370.000 und die Zahl der Aids-Todesfälle unter 250.000 sinken. Weiterhin erhielten aber rund 9,2 Millionen HIV-Infizierte weltweit keine antivirale Therapie.

Gleichzeitig habe die finanzielle Förderung von HIV-Programmen bereits in den vergangenen Jahren abgenommen. Mit den Budgetkürzungen der US-Regierung zu Jahresbeginn sowie dem Aus für die US-Entwicklungsbehörde USAID drohe die weltweite Versorgung einzubrechen, so die UN-Organisation.

Auch die Bundesregierung rechnet bei einem längerfristigen Ausfall der bisherigen US-Mittel für globale Programme gegen HIV/Aids mit einem starken Anstieg der HIV-Kranken und Aids-Toten weltweit. Die USA waren traditionell der größte Einzelgeber in diesem Bereich. 2024 stellten sie 5,4 Milliarden US-Dollar zur Bekämpfung von HIV/Aids zur Verfügung.

KNA

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