Ungleichheit bleibt große Herausforderung

UN würdigen Christen und Muslime in Afrika für Einsatz gegen HIV

Genf/Johannesburg  ‐ Viele religiöse Organisationen unterstützen Menschen, die mit dem Humanen Immundefizienz-Virus infiziert sind. Andere engagieren sich in der Präventionsarbeit. Ein UN-Programm hat sich einige Initiativen genauer angeschaut.

Erstellt: 01.07.2023
Aktualisiert: 27.06.2023
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Die Vereinten Nationen haben die Rolle christlicher und muslimischer Glaubensführer in Afrika im Kampf gegen HIV/Aids gewürdigt. Indem kirchliche und muslimische Einrichtungen Religion und bestmögliche Patientenversorgung auf wissenschaftlicher Basis verbänden, hätten sie ein Zusammenspiel geschaffen, das über eine medizinische Behandlung „weit hinaus“ gehe, teilte das UN-Programm für HIV/Aids (UNAIDS) am Dienstag mit. In Subsahara-Afrika lebten 2021 zwei Drittel der weltweit mehr als 38 Millionen HIV-Infizierten.

Laut UNAIDS blickten Glaubensgemeinschaften und religiöse Organisationen in Afrika auf eine „lange Geschichte“ in der Betreuung mit HIV infizierter Personen und Risikogruppen zurück. Ein Beispiel seien Gesundheitsposten in und rund um Kirchen in Sambia. Dort werde auf das HI-Virus getestet; für Betroffene gebe es Beratung und eine medikamentöse Behandlung. Ein neu veröffentlichtes Handbuch beleuchtet 41 solcher Projekte.

Die größte Hürde zur Beendigung der Epidemie bleibe Ungleichheit, betonte am Dienstag die südafrikanische Gesundheitsjournalistin Mia Malan im Fachmagazin „Bhekisisa“. Ungleichheit zeige sich häufig in einer fehlenden Gleichstellung von Mann und Frau, der Diskriminierung sexueller Minderheiten und Ausgrenzung von Hochrisikogruppen. Das führe etwa dazu, dass nur 77 Prozent der Südafrikaner mit HIV-Diagnose Zugang zu Medikamenten gegen Aids hätten.

KNA

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