Protest gegen Pflicht-Einäscherung von Corona-Toten in Sri Lanka
Pandemie ‐ Bischöfe, Nonnen und Priester seien unter den Unterzeichnern einer Petition von 118 Menschenrechtlern und Bürgerrechtsorganisationen zur Abschaffung „der diskriminierenden und medizinisch unnötigen Praxis“ gewesen, berichtete der asiatische Pressedienst Ucanews (Dienstag).
Aktualisiert: 22.04.2024
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Menschenrechtler, Christen und Muslime in Sri Lanka fordern die Abschaffung der Pflicht zur Verbrennung von Corona-Toten. Bischöfe, Nonnen und Priester seien unter den Unterzeichnern einer Petition von 118 Menschenrechtlern und Bürgerrechtsorganisationen zur Abschaffung „der diskriminierenden und medizinisch unnötigen Praxis“ gewesen, berichtete der asiatische Pressedienst Ucanews (Dienstag). „Medizinische Einrichtungen haben die tiefgreifenden religiösen und kulturellen Auswirkungen der Politik der erzwungenen Einäscherung anerkannt“, heißt es laut Ucanews in der Petition. Eine katholische Nonne nannte die Praxis gar eine „Versündigung an der Menschlichkeit“.
Der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge können die Leichen von Covid-19-Toten gefahrlos in Gräbern bestattet werden. Während die Einäscherung von Toten im Buddhismus gängige Praxis ist, werden in der Tradition des Christentums und vor allem des Islam Leichname in Gräbern beigesetzt.
Auf Druck buddhistischer Mönche hatte die Regierung des mehrheitlich buddhistischen Sri Lanka im April 2020 die Verbrennung aller an Corona Gestorbenen angeordnet. Die Pflicht zur Einäscherung besteht auch dann, wenn Covid-19 als Todesursache nur vermutet wird. Muslime und in einem geringeren Ausmaß Christen sind in Sri Lanka immer wieder Ziel von Hass, Ausgrenzung und Gewalt radikaler buddhistischer Mönche.
© Text: KNA
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