Kirche bekräftigt Einsatz für Frieden nach Terror auf Sri Lanka
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Friedensarbeit

Kirche bekräftigt Einsatz für Frieden nach Terror auf Sri Lanka

Bamberg/Colombo ‐ Kirchenvertreter weltweit haben ihre Bestürzung nach den Anschlägen auf Kirchen und Hotels auf Sri Lanka zum Ausdruck gebracht. Sie erinnerten zugleich an die Rolle der Kirche für den Friedensprozess nach dem Bürgerkrieg.

Erstellt: 23.04.2019
Aktualisiert: 22.04.2024
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„Gerade komme ich von der Eucharistiefeier im Dom, wo wir Ostern, Fest des Friedens, gefeiert haben und höre von den schrecklichen Terroranschlägen in Sri Lanka“, schrieb der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Ludwig Schick, auf Twitter. „Die katholische Kirche ist im Versöhnungs- und Friedensprozess nach 30 Jahren Bürgerkrieg führend. Beten wir für die Toten, Verwundeten, Trauernden und für das Land um Einheit und Frieden“, so Erzbischof Schick. Der Friedensprozess, der begonnen habe, dürfe nicht gestoppt werden.

Schick hatte erst im Januar gemeinsam mit Vertretern der AGEH sowie der Deutschen Kommission Justitia et Pax Sri Lanka besucht. Die Reise umfasste mehrere Begegnungen mit kirchlichen, religiösen und zivilgesellschaftlichen Akteuren sowohl im Norden als auch im Süden der Insel. Unter anderem stellte die Begegnung mit buddhistischen, hinduistischen sowie muslimischen Geistlichen einen Höhepunkt der Reise dar.

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Auch der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, erinnerte am Sonntag an die Rolle der Kirche auf Sri Lanka für die Versöhnung im Land. „Gerade die katholische Kirche setzt sich seit vielen Jahren für eine nationale Versöhnung in Ihrem Land ebenso ein, wie sie ein stets geschätzter Partner des Dialogs und der caritativen Hilfe ist.“ Er fügte hinzu: „In diesem Moment grausamen Blutvergießens, in dem die Freude über das Osterfest getrübt wird, übermittle ich Ihnen unsere Solidarität und vor allem unser Gebet: Tod und Hass haben keine endgültige Macht über den Menschen. Daran glauben wir, gerade an Ostern.“

Der Erzbischof von Colombo, Kardinal Albert Malcolm Ranjith, rief die Christen unterdessen zu Ruhe und Vergebung auf. Die Terrorakte hätten ihn überrascht, die Spannungen zwischen Muslimen, Buddhisten und Christen auf Sri Lanka seien seit Jahren verhältnismäßig gering gewesen. „Die Lage war alles in allem eher friedlich, und die Touristen kamen gerade zurück ins Land, die Wirtschaft erholte sich, wir hatten viele Hoffnungen“, sagte der Vorsitzende der Bischofskonferenz von Sri Lanka. Das Attentat sei „merkwürdig“ gewesen, unterstrich der Erzbischof. „Es gab zwar einige Spannungen zwischen der islamischen Gemeinschaft und der (buddhistischen) Mehrheit, aber ich hätte nicht gedacht, dass die Lage so dramatisch sei, um ein Attentat von dieser Art zu haben.“

Ranjith setzt eigenen Aussagen zufolge Vertrauen auf die Zusammenarbeit zwischen den Religionen. „Zwischen der islamischen und den anderen Gemeinschaften besteht hinreichend Frieden und Eintracht. Wir können diese Situation noch mehr entwickeln.“ Die internationale Gemeinschaft solle nach den Attentaten die Regierung und die lokalen Religionsführer dabei unterstützen, eine Lösung zu finden, aber ohne sich in innere Angelegenheiten des Landes einzumischen.

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Bei der Anschlagsserie auf Kirchen und Hotels in verschiedenen Orten auf Sri Lanka starben nach vorläufiger Bilanz fast 300 Menschen. Die Regierung Sri Lankas machte unterdessen eine einheimische radikal-islamische Gruppe für die Anschläge verantwortlich. Demnach soll die Gruppe National Thowheeth Jama'ath (NTJ) die Selbstmordattentate verübt haben. Außerdem erklärte ein Regierungssprecher, die Attentäter hätten Unterstützung von einem internationalen Netzwerk gehabt. 

Papst Franziskus bekundete an den Ostertagen mehrfach seine Betroffenheit über die Anschläge. „Ich hoffe, dass alle diese terroristischen Attentate verurteilen, unmenschliche Taten, die nie zu rechtfertigen sind“, sagte er am Ostermontag nach seinem Mittagsgebet auf dem Petersplatz. Anschließend betete er ein Ave Maria für alle Toten und Verletzten und bat um Unterstützung für die Bevölkerung: „Ich rufe alle auf, nicht zu zögern, dieser mir lieben Nation jegliche nötige Hilfe anzubieten.“ Der Papst hatte sich bereits am Ostersonntag nach seinem Segen „Urbi et orbi“ bestürzt über die Anschläge in Sri Lanka geäußert.

Am Ostersonntag waren in dem südasiatischen Inselstaat insgesamt acht Sprengsätze detoniert. Sie richteten sich unter anderem gegen drei Luxushotels in Colombo und drei katholische Kirchen – St. Antonius in der sri-lankischen Hauptstadt, St. Sebastian in Negombo und die Kirche von Batticaloa im Osten Sri Lankas. Zum Zeitpunkt der Explosionen feierten die Gläubigen gerade die Ostermesse. Nach Angaben der Ermittler wurden die Anschläge von Selbstmordattentätern ausgeführt. Die Hintermänner und Motive der Terrorangriffe sind weiter unklar. Die Polizei nahm nach eigenen Angaben 24 Personen fest, nannte jedoch keine Details.

© Vatican News/DBK/weltkirche.de

22.04.2024: Textfix /dr

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