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Zwischen Oktober und Dezember stehen Präsidentschaftswahlen in Guinea, Elfenbeinküste, Burkina Faso, Ghana und Niger an. Schon jetzt deuten Proteste und fehlende Sicherheit auf einen vielfach schwierigen Urnengang hin.

Die westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft bröckelt. Durch den geplanten Austritt dreier Staaten droht die Region weiter in Konflikte abzurutschen, so Misereor. Auch Europa müsse seine Verhandlungsposition überdenken.

Die Krise im Sahel spitzt sich weiter zu. Mehr als 2,8 Millionen Menschen sind aufgrund von Überfällen bewaffneter Gruppen auf der Flucht. Die Zivilgesellschaft soll es richten.

Im Kampf gegen den Terrorismus plant die Europäische Union in der ersten Jahreshälfte 2023 eine militärische Ausbildungsmission im westafrikanischen Niger.

Die Ecowas-Gruppe hebt zahlreiche Sanktionen gegen das Krisenland Niger auf. Eine Beschwichtigungsgeste, um den Ausritt mehrerer militärgeführter Sahelstaaten zu verhindern?

Im Niger ist Mohamed Bazoum zum neuen Staatschef gewählt worden. In der Stichwahl vom 21. Februar erhielt der 61-Jährige 55,75 Prozent der Stimmen und setzte sich gegen Mahamane Ousmane (71) durch, für den 44,25 Prozent der gut 7,4 Millionen Wahlberechtigten stimmten.

Im Juli putschte im Niger die Armee – angeblich, um die grassierende Gewalt im Land einzudämmen. Doch verbessert hat sich bisher nichts. Menschen verlassen weiter ihre Dörfer aus Angst vor islamistischen Terrorkommandos.

Im Sahel sind Christen stets eine Minderheit gewesen. Gelebt haben sie in der Region trotzdem jahrzehntelang. Gewalt durch Terrorgruppen und Banditen macht das heute jedoch zunehmend schwierig bis unmöglich.

Der Kampf um westafrikanische Bodenschätze ist in vollem Gange. Mit Spannung wird beobachtet, welche Rolle Russland dabei künftig spielt. Wird Moskau zur neuen Führungsmacht in der Sahelregion?

Der Angriff ereignete sich zu Wochenbeginn, wie der Sender Radio France Internationale (RFI) am Donnerstag berichtete. Wie viele Menschen verletzt wurden und in Krankenhäusern behandelt werden, ist unklar.

Im Niger sind bei zwei Terroranschlägen in den Dörfern Tchombangou und Zaroumdareye am Samstag offenbar mindestens 79 Menschen ums Leben gekommen. Viele weitere wurden verletzt. Die Orte befinden sich in der Region Tillaberi, die an Mali und Burkina Faso grenzt.

Sie haben Freunde unter der glühenden Wüstensonne sterben sehen. Jetzt warten die jungen Männer in Agadez, Nigers Tor zur Sahara, auf ihre nächste Chance. Sie wissen, dass die Flucht nach Europa lebensgefährlich ist, aber werden es wieder versuchen.

Caritas international weitet seine Hilfen für Hunderttausende Hungernder in Nigeria, Niger, Tschad und Kamerun aus. Von der Krise am Tschadsee seien neun Millionen Menschen betroffen

Niger ist von Europa gerne als der noch verbleibende stabile und verlässliche Partner im Sahel gelobt worden. Jetzt hat es auch dort einen Putsch gegeben. Die Konsequenzen sind nicht absehbar.

Entwicklungsministerin Schulze will die humanitäre Hilfe für Niger fortsetzen. Zugleich verurteilt sie das Vorgehen der aktuellen Machthaber und fordert die Wiederherstellung der demokratischen Ordnung.

Nach dem jüngsten Militärputsch in Niger verfolgt das internationale katholische Hilfswerk Missio München mit großer Sorge die Entwicklungen im Land. An die Bundesregierung gibt es klare Forderungen.

In Niger haben dschihadistische Milizen Ende Juni nach Angaben eines katholischen Hilfswerks Christen und ihre Gotteshäuser angegriffen. Die Ortschaften Fantio und Dolbel im Südwesten des Landes seien zweimal überrannt, die männliche Bevölkerung getötet worden, berichtet „Kirche in Not“ (Dienstag) in München unter Berufung auf lokale Ansprechpartner. In Fantio hätten die Angreifer eine Kirche geschändet und anschließend in Brand gesetzt. Frauen und Kinder seien ins benachbarte Burkina Faso geflohen. Mittlerweile seien drei Gemeinden in der Region nach solchen Überfällen menschenleer.