
EU plant Militär-Ausbildung und Waffenlieferungen für Niger
Berlin ‐ Im Kampf gegen den Terrorismus plant die Europäische Union in der ersten Jahreshälfte 2023 eine militärische Ausbildungsmission im westafrikanischen Niger.
Aktualisiert: 21.11.2022
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Das berichtet die „Welt am Sonntag“ unter Berufung auf übereinstimmende Angaben mehrerer hoher informierter EU-Diplomaten. Der Beschluss soll demnach bereits am 12. Dezember beim Treffen der EU-Außenminister in Brüssel fallen.
Die Mission mit dem Namen „EU Partnership Mission Niger“ sei zunächst auf drei Jahre angelegt, wie es hieß. In internen Dokumenten des Europäischen Auswärtigen Dienstes werden mehrere Ziele der Mission genannt: einerseits die Ausbildung von nigrischen Streitkräften im Kampf gegen islamistische Terrorgruppen und die Unterstützung von „militärischen Institutionen“ im Land, andererseits auch die Lieferung von Waffen insbesondere für Luftstreitkräfte. Die Gelder zur Finanzierung des Einsatzes sollen aus der Europäischen Friedensfazilität stammen, einem neuen Sondertopf der EU zum Einsatz in Krisenregionen.
Niger gilt nach Angaben von Diplomaten als weitaus stabiler als Mali, Tschad oder Burkina Faso. Aus weiten Teilen der Sahel-Zone hat sich der Westen weitgehend zurückgezogen, insbesondere aus Mali. Die Krise im Sahel hat sich in den vergangenen zehn Jahren von Malis Norden in Richtung Zentrum, aber vor allem in das Nachbarland Burkina Faso ausgebreitet. Auch Niger ist zunehmend betroffen. Mehr als 2,5 Millionen Menschen sind im eigenen Land auf der Flucht.
Niger ist laut einer Rangliste der Vereinten Nationen das am wenigsten entwickelte Land der Welt. Es gilt als Einfallstor für islamistische Terroristen, die Armut und Unzufriedenheit der Menschen auszunutzen versuchen, um sich in der Region festzusetzen. Die Bundeswehr bildet bereits seit 2018 in Niger Spezialkräfte der Armee aus, die gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) kämpfen sollen.
KNA

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