Ecowas-Mitgliedsstaaten, Stand Januar 2024
Grenzschließungen und Wirtschaftsembargo

Ecowas hebt Putsch-Sanktionen gegen Niger auf

Abuja ‐ Die Ecowas-Gruppe hebt zahlreiche Sanktionen gegen das Krisenland Niger auf. Eine Beschwichtigungsgeste, um den Ausritt mehrerer militärgeführter Sahelstaaten zu verhindern?

Erstellt: 28.02.2024
Aktualisiert: 06.03.2024
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Die westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas hat bei einer Sondersitzung in Nigerias Hauptstadt Abuja einen Großteil der Sanktionen gegen Niger aufgehoben. Dazu gehören Grenzschließungen und Wirtschaftsembargos, wie die Gemeinschaft am Wochenende mitteilte. Der Schritt sei aus humanitären Gründen erfolgt, hieß es. Die Strafmaßnahmen waren nach einem Staatsstreich gegen Präsident Mohamed Bazoum Ende Juli 2023 verhängt worden. Zwischenzeitlich wurde seitens der Ecowas gar mit einer Militärintervention gedroht.

Die Aufhebung der Sanktionen hängt nicht zuletzt mit der Entscheidung der von Militärs regierten Staaten Mali, Burkina Faso und Niger zusammen, das 1975 gegründete Staatenbündnis verlassen zu wollen. Dies hatten sie Ende Januar gemeinsam angekündigt. Sie kritisieren, dass Entscheidungen der Ecowas zu sehr vom globalen Norden beeinflusst würden. Ein Austritt hätte weitreichende negative Folgen für die gesamte Region.

Der Binnenstaat Niger gilt seit Jahrzehnten als eines der ärmsten Länder der Welt. Seit dem Militärputsch mit folgender politischer Instabilität hat sich die Not vieler Menschen weiter verschärft. In dem Sahelstaat sind zudem verschiedene islamistische Terrorgruppen aktiv.

KNA

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