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Misereor fordert gerechtere Verteilung von Impfstoffen weltweit
Aachen ‐ Sie verhindern Ausbrüche von Krankheiten – doch nicht überall auf der Welt sind Impfstoffe selbstverständlich erhältlich. Mehrere Organisationen, darunter Misereor stellen nun Forderungen auf.
Aktualisiert: 10.12.2024
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Zum Internationalen Tag der Menschenrechte fordern mehrere Nichtregierungsorganisationen eine gerechtere Verteilung von Impfstoffen weltweit. Auch müsse die Bundesregierung dem Menschenrecht auf Gesundheit höchste Priorität einräumen, erklärte das katholische Hilfswerk Misereor am Montag in Aachen. Die Regierung dürfe ihren Fokus in der weltweiten Gesundheitspolitik nicht „einseitig auf die Interessen der Pharmaindustrie“ legen.
Als ein Beispiel für eine ungleiche Verteilung von Impfstoffen nannte Misereor den Mpox-Ausbruch in der Demokratischen Republik Kongo und in umliegenden Ländern. Dort seien von Januar bis Ende November dieses Jahres mehr als 56.700 Verdachtsfälle registriert, über 12.580 Fälle bestätigt und mehr als 1.140 Todesfälle gemeldet worden. „Die Erkrankung ließe sich eigentlich gut kontrollieren – wenn genügend Diagnosemöglichkeiten und Impfstoffe vor Ort zur Verfügung stünden“, hieß es. Doch daran hapere es, , obwohl die WHO bereits 2022 den Ausbruch von Mpox erstmals zur Notlage internationaler Tragweite erklärt habe.
Auch die Corona-Pandemie habe eine globale Ungleichheit im Zugang zu „Schlüsseltechnologien, einschließlich Diagnostik, Impfstoffen und Medikamenten“, gezeigt. Basierend auf den Lehren der Corona-Pandemie biete die WHO zwar jetzt mit einem neuen temporären Koordinationsmechanismus eine bessere Antwort auf die Krankheitsausbrüche und habe über fünf Millionen Impfstoffzusagen für die nächsten Monate erhalten. Doch handele es sich hauptsächlich um einmalige Spenden aus Beständen von Industriestaaten. Die betroffenen Länder könnten sich den Impfstoff nicht leisten.
Organisationen: Länder mit großen Pharmaunternehmen blockieren Verhandlungen
Dabei bräuchte Afrika laut dem Afrikanischen „Center for Disease Control“ derzeit insgesamt rund 10 Millionen Dosen. Dabei sind die Kosten in jedem Gesundheitsnotfall ein Schlüsselfaktor für eine ausreichende Versorgung und Vorsorge. Die verfügbaren Impfstoffe und Medikamente für die Behandlung der Krankheit unterliegen aber dem Patentschutz, das bedeutet hohe Preise, eine eingeschränkte Produktion, keine Transparenz über die Preisgestaltung und folglich ein begrenzter Zugang für betroffene Länder des Globalen Südens.
In diesem Zusammenhang ist es nach Ansicht der beteiligten NGOs unbefriedigend, dass sich die Verhandlungen zum internationalen Pandemievertrag extrem in die Länge ziehen. Sie werfen insbesondere diejenigen Industrieländer, in denen große Pharmaunternehmen ansässig sind, vor, Regeln zum gerechten Zugang zu Medikamenten und Impfstoffen blockieren. Dabei, heißt es von den Organisationen, seien Technologie- und Wissenstransfer sowie die Beschränkung von geistigen Eigentumsrechten wesentliche Voraussetzungen für eine ausreichende und bezahlbare Versorgung. „Wir fordern die Bundesregierung dazu auf, die Entwicklung regionaler Produktionsstätten und Innovationszentren in Ländern des Globalen Südens, insbesondere in Afrika, zu unterstützen.“
Zudem müssten Gesundheitssysteme gestärkt, Laborkapazitäten und sichere Lieferketten unterstützt und aufgebaut werden. „Dies auch, um für die Bevölkerung in vernachlässigten Gebieten einen maximalen Nutzen zu erreichen“, betonte das Hilfswerk.
weltkirche.de mit Material von KNA und Misereor
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