Objektive und Objekthalter eines Mikroskops. Symbolbild Labor, Forschung, Medizin, Mikrobiologie, Viren, Virus, Gesundheit (2024)
Sinkende Entwicklungsgelder gefährden Bekämpfungsziele

Bericht: Weltweit rund 1,3 Millionen Tote durch Tuberkulose

Genf  ‐ Sie zählen zu den tödlichsten Infektionskrankheiten: Aids, Tuberkulose und Malaria. Im Kampf gegen diese Krankheiten gibt es laut einem neuen Bericht Fortschritte. Doch noch immer infizieren sich viele Menschen.

Erstellt: 16.09.2025
Aktualisiert: 16.09.2025
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Rund 1,3 Millionen Menschen sind im Jahr 2023 an Tuberkulose gestorben. Das geht aus dem am Mittwoch in Genf veröffentlichten Jahresbericht des Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria hervor. HIV war demnach im vergangenen Jahr für etwa 630.000 Todesfälle verantwortlich. Allerdings: Durch Maßnahmen in der Gesundheitsvorsorge konnten laut Bericht seit 2002 auch etwa 70 Millionen Leben gerettet werden. Zudem sei die Sterblichkeit durch Aids, Tuberkulose und Malaria im Schnitt um 63 Prozent gesunken; die Ansteckungen gingen um 42 Prozent zurück.

„Mit den richtigen Instrumenten, starken Partnerschaften und nachhaltigen Investitionen können wir den Kurs der globalen Gesundheit entscheidend zum Besseren verändern“, sagte der Direktor des Globalen Fonds, Peter Sands.

Trotz der Erfolge gehören laut Bericht HIV und Tuberkulose aber weiter zu den tödlichsten Infektionskrankheiten. Die Zahl der HIV-Neuinfektionen im vergangen Jahr übersteige mit 1,3 Millionen das globale Ziel, bis 2025 die Zahl der Neuinfektionen auf jährlich 370.000 zu senken, um das 3,5-Fache, hieß es weiter. Und das, obwohl immer mehr Personen Medikamente zur HIV-Prävention erhalten. 1,4 Millionen Menschen wurden vergangenes Jahr vom Globalen Fonds unterstützt, was einem Anstieg von 325 Prozent im Vergleich zu 2023 entspricht.

Für die Behandlung von Tuberkulose finanzierte der Fonds beispielsweise KI-gestützte Diagnostik und tragbare digitale Röntgengeräte. Zur Bekämpfung von Malaria seien Moskitonetze finanziert worden. Den Angaben zufolge nutzen mittlerweile 53 Prozent der gefährdeten Personen ein Moskitonetz und damit so viele, wie nie zuvor.

Insgesamt investierte der Globale Fonds nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr rund 2,7 Milliarden Euro in mehr als 100 Ländern, um Ausbrüche von Krankheiten aufzuspüren und einzudämmen. Doch sinkende internationale Gelder sowie Krisen und Konflikte gefährdeten den Erfolg des Fonds. Aktuelles Ziel ist die achte Wiederauffüllung des Fonds, um die Verbesserung der globalen Gesundheitsversorgung bis zum Jahr 2029 sicherzustellen.

Die Gründung des Globalen Fonds geht auf einen Beschluss der UN-Sondergeneralversammlung zu HIV und Aids im Juni 2001 in New York zurück. Demnach legt er keine eigenen Programme auf, sondern finanziert nationale Maßnahmen gegen die drei Krankheiten.

KNA

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