Scholz: Wirtschaft muss Beitrag zu nachhaltiger Welt leisten
Wie können die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen noch erreicht werden? Darüber diskutiert eine internationale Konferenz in Hamburg. Bundeskanzler Scholz sieht dabei auch die Wirtschaft in der Verantwortung.
Aktualisiert: 07.10.2024
Lesedauer:
Damit die Welt nachhaltiger wird, ist nach Ansicht von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) auch die Wirtschaft gefragt. „Regierungen allein können das Ruder nicht herumreißen“, sagte Scholz am Montag bei der ersten Hamburger Nachhaltigkeitskonferenz. „Zusätzlich müssen wir verstärkt private Akteure und Investoren ins Boot holen.“ Die Rahmenbedingungen für private Investitionen müssten verbessert werden.
Die „Hamburg Sustainability Conference“ findet am Montag und Dienstag in Hamburg statt. Rund 1.600 Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft aus der ganzen Welt wollen darüber beraten, wie sie gemeinsam die 2015 vereinbarten Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen noch verwirklichen können. Unter den Teilnehmern sind weitere Staats- und Regierungschefs, darunter der Präsident von Namibia, Nangolo Mbumba, die Premierministerin von Barbados, Mia Mottley, und der Präsident der Weltbank, Ajay Banga.
Bekämpfung von Armut und Hunger
Die Vereinten Nationen hatten sich 2015 auf 17 Nachhaltigkeitsziele geeinigt, die sie bis 2030 verwirklichen wollen. Neben der Bekämpfung von Armut und Hunger gehört dazu auch der Zugang zu bezahlbarer und sauberer Energie.
HTML-Elemente (z.B. Videos) sind ausgeblendet. Zum Einblenden der Elemente aktivieren Sie hier die entsprechenden Cookies.
Ohne das Know-how und die Investitionen der Privatwirtschaft seien diese Ziele nicht zu erreichen, sagte Scholz. „Deshalb müssen wir es schaffen, gemeinsame Finanzierungsinstrumente zu entwickeln, um öffentliche und private Gelder leichter zusammenzuführen.“ Auf der Konferenz werde eine Plattform ins Leben gerufen, die dies erleichtern solle. „Perspektivisch kann auf diese Weise ein enormes Investitionsvolumen freigesetzt werden.“
Konferenz debattiert Maßnahmen gegen wachsende Verschuldung
Die Hamburger Konferenz beschäftigt sich mit der Frage, wie extreme Armut und Hunger weltweit beendet und die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen möglichst bis 2030 verwirklicht werden können. Rund 1.600 Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft aus der ganzen Welt beraten darüber, wie sie gemeinsam die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen noch verwirklichen können.
„Die Welt braucht neuen Schwung auf dem Weg zu den Nachhaltigkeitszielen“, erklärte Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD), deren Haus zu den Initiatoren der Veranstaltung gehört. Dafür brauche es neue Räume, in denen gemeinsam konkrete Lösungen für die sozial-ökologische Transformation entwickelt werden können. „Wir wollen vertrauensvoll, partnerschaftlich und kreativ miteinander reden – und dem Reden dann auch das notwenige Handeln folgen lassen.“ Sie wünsche sich ein Signal des Aufbruchs „für mehr Miteinander zwischen Norden, Süden, Westen und Osten“.
Diskutiert wird unter anderem, wie die internationale Finanzarchitektur, also Weltbank und Internationaler Währungsfonds, so verändert werden kann, dass Länder des globalen Südens einfacher an Kredite kommen. Es geht darum, wie weltweit Ernährungssicherheit gewährleistet werden kann, wie Städte zukünftig aussehen sollen und welche Rolle Künstliche Intelligenz spielt. Konkrete Ergebnisse werden nicht erwartet. Die Konferenz, die künftig jährlich stattfinden soll, ist eher als Austauschplattform gedacht.
KNA