Studie: Klimaschutz schafft Wirtschaftswachstum
Berlin ‐ Mehr Geld für Klimaschutz geht zulasten der Wirtschaft? Eine OECD-Studie behauptet nun das Gegenteil – und warnt davor, wohin Unsicherheit bei der Klimafinanzierung führen kann.
Aktualisiert: 11.06.2025
Lesedauer:
Mehrinvestitionen für den Klimaschutz stärken laut einer Studie langfristig auch die Wirtschaft. Eine am Mittwoch in Berlin vorgestellte Berechnung von OECD und UN-Entwicklungsprogramm UNDP geht davon aus, dass umfassendere Maßnahmen und Investitionen in den Klimaschutz bis 2050 für ein um drei Prozent höheres weltweites Bruttoinlandsprodukt sorgen würden, als es nach bisherigem Stand zu erwarten sei.
Die beiden überstaatlichen Organisationen haben demnach in ihrer Studie zwei Szenarien nebeneinander gestellt. Das eine berechne die Auswirkungen des Klimawandels auf die Wirtschaft bei Klimainvestitionen auf heutigem Niveau. Das andere rechne mit einem Maßnahmenpaket, mit dem die weltweiten Emissionen bis 2040 um 34 Prozent reduziert würden – wonach auch die ambitionierten Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen wären. In diesem Szenario, in dem bis 2030 rund 3,1 Billionen US-Dollar in klimafreundliche Energie investiert würden, könne die globale Wirtschaft mit einem stabilen Wachstum rechnen. Profitieren würden laut OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) und UNDP vor allem Länder mit mittlerem und niedrigem Einkommen.
Die Studie unterstreiche die Rolle verlässlicher klimapolitischer Rahmenbedingungen, hieß es. So könnten auf der anderen Seite Unsicherheiten und eine unklare Politik in diesem Bereich das globale Bruttoinlandsprodukt bis 2030 sogar um 0,75 Prozent reduzieren. Zum zehnjährigen Bestehen des Pariser Klimaabkommens in diesem Jahr fordern OECD und UNDP deshalb, neue und höhere Klimaschutzbeiträge festzusetzen.
Vorgestellt wurde die Studie am Mittwoch im Rahmen einer internationalen Konferenz zu nationalen Klimazielen, zu der die Bundesregierung Vertreterinnen und Vertreter aus 40 Staaten nach Berlin eingeladen hat. Der Staatssekretär im Bundesumweltministerium, Jochen Flasbarth, mahnte, dass die bisher für nationale Klimaziele aufgebrachten Summen noch zu niedrig seien. Dabei biete die neue Berechnung von OECD und UN „wichtige ökonomische Argumente für alle Staaten, die gerade weltweit an neuen Klimaplänen arbeiten“, sagte Flasbarth und betonte: „Internationale Zusammenarbeit kann einen wichtigen Beitrag leisten, gemeinsam mehr für die Begrenzung des Klimawandels zu tun.“
KNA
Ökonom Dasgupta will die Natur als Kapital begreifen
Papst Leo und Schwarzenegger kommen zu Klimakonferenz in Castel Gandolfo
Die Schöpfungszeit 2025 gestalten
Beten für unsere Erde, beten mit der Schöpfung
Umweltminister: Klimawandel ist größte soziale Frage unserer Zeit
Bereits am 24. Juli: Erdüberlastungstag 2025 eine Woche früher
Kirchen im Globalen Süden veröffentlichen Klima-Appell
Studie: Klimaschutz schafft Wirtschaftswachstum
Tagung: Gerechtigkeit und Suffizienz als Antwort auf planetare Krisen
In den vergangenen 30 Jahren 830.000 Tote wegen Wetterextremen
Unterrichtsimpulse zum Thema Klima & Gerechtigkeit
Adveniat-Chef Maier: Weltklimakonferenz braucht konkrete Ergebnisse
Lula: Reiche Länder müssen ihre Klimaschulden bezahlen
Umweltbischof Lohmann: Klimaschutz dient unserer Sicherheit