
Wenn der Indus austrocknet
Islamabad ‐ Seit 2022 erlebt Pakistan jährlich Hitzewellen mit Temperaturen von teils über 50 Grad. Das Land ist laut dem Klima-Risiko-Index von Germanwatch weltweit eines der am stärksten vom Klimawandel betroffenen Staaten.
Aktualisiert: 10.04.2025
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Pakistan erlebt derzeit mit Temperaturen von bis zu 45 Grad in Städten eine extreme Hitzewelle. Senatorin Sherry Rehman äußerte sich besorgt über die „beispiellose Wasserkrise“ im Indus-Flusssystem, der auf einem historischen Jahrhunderttiefstand ist. „Der Indus trocknet vor unseren Augen aus“, warnte Rehman, Vorsitzende des Senatsausschusses für Klimawandel und Umwelt, am Donnerstag in pakistanischen Medien.
„Die Niederschlagsmenge ist aufgrund des beschleunigten Klimawandels um 40 Prozent gesunken. Der Wasserstand des Sukkur-Staudamms sinkt um 71 Prozent, während die Gesamtknappheit an allen drei Staudämmen 65 Prozent erreicht hat. Das sind erschreckende Zahlen“, zitierte das Nachrichtenportal Dawn die ehemalige Umweltministerin. Rehman kritisierte zudem, dass statt der Erhaltung von rasch schwindenden Wasserreserven Kanalausbaumaßnahmen vorangetrieben würden, die zu einer weiteren Auslaugung des Indus-Wassers führten.
Der 3.180 Kilometer lange Indus ist mit seinen zahlreichen Nebenflüssen die Lebensader Pakistans. Die für 2025 erwartete erneute Hitzewelle wird laut Experten voraussichtlich erhebliche Auswirkungen auf die Wasserversorgung für Menschen und Landwirtschaft haben.
Die Provinzregierung des Punjab wies die Schulen an, bei anhaltender Hitzewelle zum Schutz der Schüler die Unterrichtszeiten den klimatischen Bedingungen anzupassen oder die Sommerferien vorzuziehen. Punjab ist flächenmäßig die zweitgrößte Provinz Pakistans und bevölkerungsmäßig die größte. Die größte nicht-muslimische Minderheit im Punjab mit seiner Hauptstadt Lahore sind die Christen mit etwas mehr als zwei Millionen Menschen, die rund 1,9 Prozent der Bevölkerung ausmachen.
Ohne Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel könnten in Pakistan laut Weltbank bis 2050 bis zu 21 Millionen Menschen zusätzlich von Armut betroffen sein. 2022 waren in ganz Pakistan 33 Millionen Haushalte von einem schweren Hochwasser betroffen. Massive Monsunwolkenbrüche hatten die Flüsse über die Ufer treten lassen, deren Pegel bereits durch schmelzende Himalayagletscher als Folge einer vorausgegangenen Hitzewelle Höchststände erreicht hatten.
KNA

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