UN-Umweltversammlung in Kenia startet
Genf/Nairobi ‐ Größer denn je hat das Treffen der Vereinten Nationen zu Umweltfragen begonnen. Ungeachtet neuer globaler Spannungen wird der Ruf nach staatenübergreifendem Handeln laut. Andernfalls drohten weitere Krisen.
Aktualisiert: 27.02.2024
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Zu Beginn der UN-Umweltversammlung in Nairobi haben Vertreter der Vereinten Nationen geschlossenes Handeln über politische Differenzen hinweg gefordert. Einigkeit sei nötig, um „die Erde, so wie wir sie kennen“, zu schützen, sagte die Direktorin des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP), Inger Andersen, am Montag in Nairobi. Der Einsatzleiter der Internationalen Organisation für Migration (IOM), Mohammed Abdiker, warnte, ohne klimabezogene Maßnahmen könnten bis 2050 bis zu 216 Millionen Menschen zu Binnenvertriebenen werden.
Andersen sagte, die Dreifach-Krise von Klimawandel, Verlust der Artenvielfalt und Umweltverschmutzung werfe ihren Schatten auf jeden Menschen dieses Planeten, unabhängig von Nationalität, Hautfarbe, Glaube oder Geschlecht. „Jetzt ist es an der Zeit, die politischen Differenzen beiseite zu legen“, mahnte die UNEP-Direktorin. Nötig seien multilaterale Maßnahmen sowie „Gerechtigkeit und Gleichheit zwischen den Generationen“.
Koordiniertes Handeln gefordert
An der sechsten Umweltversammlung nehmen laut Andersen mehr als 7.300 Delegierte aus 190 Ländern teil, mehr als je zuvor. Auch mit mehr als 150 Ministern oder stellvertretenden Ministern erreicht die Konferenz, die sich als einflussreichstes Entscheidungsgremium in Umweltfragen weltweit sieht, einen neuen Rekord. Für die Bundesregierung nimmt Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne) an dem Treffen in der kenianischen Hauptstadt teil.
Lemke kündigte an, sich besonders für den Schutz der globalen Wasserressourcen, einen sichereren Umgang mit gefährlichen Chemikalien und eine ressourcenschonende Kreislaufwirtschaft einsetzen zu wollen. „Unsere bisherige Wegwerfgesellschaft ist kein Lebensmodell für die Zukunft“, teilte Lemke zum Auftakt der bis Freitag dauernden Versammlung mit.
IOM-Stabschef Abdiker sagte, beim Festlegen der globalen Umweltagenda dürfe man nicht „die Not derer vergessen, die aufgrund von Klima- und Umweltfaktoren zur Migration gezwungen sind“. Mit koordiniertem und frühzeitigem Handeln könne man die Zahl von erwarteten 216 Millionen Klima-Vertriebenen um 80 Prozent reduzieren. Laut IOM wurden allein im Jahr 2022 aufgrund klimabezogener Bedrohungen fast 32 Millionen Menschen zu Flüchtlingen im eigenen Land.
KNA